Ein Plätzchen zum Ablegen des Stegs ist gefunden

IG übergab Bürgermeisterin Steinbach Unterschriften für Neubau oder Erhalt des Gleisüberweges

BISCHOFSHEIM (gus) –Fast 19 Prozent der Bischofsheimer Bevölkerung hat in den vergangenen Monaten „Ja“ gesagt zur Forderung der IG Steg nach dem Erhalt oder Neubau des Steges über die Bahnschienen in die Böcklersiedlung. Mit diesem durchaus beachtenswerten Ergebnis hat die IG die im März begonnene Unterschriftenaktion abgeschlossen und Bürgermeisterin Ulrike Steinbach (SPD) am Dienstag im Rosengarten die Listen mit den Unterzeichnern übergeben.

 

Einen dicken, roten Ordner füllen die Listen, die genau 2358 Namen enthalten. „Dieses Ergebnis bestärkt uns in unserer Idee“, sagte IG-Mitglied Bertold Schollmayer bei der Übergabe. Die Zettel hatten in Geschäften ausgelegen, aber natürlich steckt auch viel Lauf- und Fleißarbeit von Mitgliedern der Siedlergemeinschaft dahinter, die von Haus zu Haus gingen und bei ihren Gesprächen mit den Bürgern viel Empörung spürten, dass die Böcklersiedlung über den ersatzlosen Abriss des Steges „abgehängt“ werden könnte vom Rest der Gemeinde.
Rennt die IG mit der Forderung bei der Rathauschefin offene Türen ein? Nun, die Rathaustür blieb zu, Steinbach kam zu den Bürgern vor das Gebäude. Aber daraus soll natürlich keine Symbolik gesehen werden. Die Unterschriften werde sie beim nächsten Treffen mit Bahnvertretern diesen gerne einmal zeigen, versprach Steinbach. So lange keine belastbaren Zahlen zu den Kosten der verschiedenen diskutierten Varianten vorliegen, seien aber keine konkreten Aussagen zu dem Machbaren möglich, betonte sie erneut.
Die IG wird allerdings zunehmend ungeduldig, denn das mit dem neuen Gutachten – die Kostenangaben über Abriss und Neubau des Stegs, die die Bahn einst ermittelt hatte, will wegen der horrenden Summen niemand recht glauben – dauert nun auch schon wieder einige Monate. „Wir als Verwaltung müssen rechtliche Vorgaben einhalten, daher geht es bei uns immer langsamer zu als bei Ihnen“, warb Steinbach um Verständnis für die Mühlen der Verwaltung.
Eine Neuigkeit hatte Steinbach immerhin parat. „Wir haben die Zusage der Bahn erhalten, dass wir den Steg nach einem Abheben auf einem ihrer Grundstücke ablegen können“, berichtete Steinbach. Das wäre zumindest nützlich und hilfreich, sollte es zu einer Sanierungslösung kommen. Laut Verwaltungsmitarbeiter Dirk Weiß handelt es sich dabei um ein Grundstück, das der Bahntochter DB Netz gehört.
Wohltuend, weil längst nicht bei allen Bürgervereinigungen üblich, ist das Mitdenken der IG bei der finanziellen Problematik mit dem maroden Steg. Dass die IG dessen Erhalt durch eine grundlegende Sanierung als Königsweg sieht, ist das Eine. Schollmayer weiß aber auch, dass diese Option nur bei eingrenzbaren Kosten eine Chance hat. „Je mehr man in die Sache reingeht, desto klarer wird, dass es nicht so einfach geht“, gibt er inzwischen zu.
Beim auch von der IG ins Spiel gebrachten Beispiel der Rettung eines vergleichbaren Bauwerks in Frankfurt gebe es einen entscheidenden Unterschied. „Dort spielte Geld keine Rolle.“ Steinbach bremst zudem die Vorstellung der IG Steg, dass sich doch irgendwo in einem öffentlichen Topf reichhaltige Fördergelder finden lassen müssten. „Wir haben uns überall umgehört, aber da gibt es nicht so viel zu holen, wie Sie vielleicht denken“, sagte Steinbach.
Eine Bürgerstiftung wäre als Alternative denkbar, doch das wäre nicht die Angelegenheit der Verwaltung und müsste jetzt allmählich in Gang kommen, wenn sie bis zum festgelegten Nutzungsende des Steges (Ende 2013) zur Finanzierung der Ersatzlösung beisteuern soll. Es sieht also so aus, als bleibe alles am Ende eine Frage des lieben Geldes – keine allzu überraschende Erkenntnis sicherlich, aber dennoch wahr.

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