Vielfach waren am Straßenrand kleine Stände aufgebaut, an denen es Getränke oder Kuchen gab, oder man hatte gleich die sonntägliche Kaffeetafel auf den Bürgersteig verlagert, um nichts zu verpassen und mittendrin dabei zu sein. Es defilierten 22 Vereine und Verbände an den Schaulustigen vorüber. Als erste Zugnummer grüßte der Bürgermeister nebst Gemeindevorstand, es folgten die Ortsvereine, zum Beispiel der Bauernverband mit einem liebevoll geschmückten Erntewagen, oder die Radfahrer der RSG in historischen Kostümen und großen Einrädern. Der Angelsportverein mit einem kunstvoll geschmückten Wagen oder die Vogelfreunde mit ihrer originellen Zugmaschine.
Die letzen 20 Zugnummern wurden von den einzelnen Abteilungen der TSV gestellt, die sich mächtig ins Zeug gelegt hatten und sich einiges einfallen ließen. Allen voran marschierte der Vorstand um Norbert „Nippes“ Lindemann neben dem Träger der Vereinsfahne. Es folgten unter anderen die „Juhu Frauen“, die im Rahmen des 125-jährigen Vereinsbestehens ihr 50-jähriges Bestehen feierten, die Kinder vom Leistungsturnen und die Rope-Skippers.
Die Gesundheitssportabteilung trat mit mehreren Gruppen an und warb mit dem Schild „die TSV Ginsem hält uns fit, do brauche mir die Krücke nit“. Die Männer der „BisdeDienstag“ Sportler hatte einen eigen Umzugswagen gestaltet, auf dem zu Akkordeonklängen gesungen und geschunkelt wurde.
„Gude Ginsem“, der Ausspruch war eigentlich das Motto vom bunten Abend am Vortag gewesen. Da hatten sich schon gut 1000 Besucher im Festzelt auf dem Bürgerhausparkplatz eingefunden. Zu der Geburtstagsparty hatten sich die einzelnen Ortsvereine Überraschungen einfallen lassen. Der Posaunenchor präsentierte Medleys von den „Comedian Harmonists und den „Beatles“. Die Historische Tanzgruppe zeigte Kostüme und Tanzschritte aus längst vergangenen Zeiten und die Chorgemeinschaft verschaffte sich mit Weinliedern Gehör. Die „Traumwerkstatt“ der IGS Mainspitze zeigte jugendlich beschwingtes Sporttheater und die TTC-Finalgruppe die „Happy Ends“ sorgten für ausgelassene Stimmung und last but not least trommelte die vereinseigene Sambagruppe „Bateria Caipirinha“ Sambarhythmen in die Nacht, in der es für so manchen Festbesucher spät oder früh wurde bis er nach Hause kam.
„Gude Ginsem“, diesen Ausspruch werden sich die Ginsheimer sicherlich erhalten. Nach der 1275-Jahrfeier der Gemeinde im vergangenen Jahr, hat die TSV nun erneut Maßstäbe gesetzt. Das war ein Fest der Superlative, das der Verein und die Vereinsführung da auf die Beine gestellt haben. „Das Fest hat uns viel Kraft gekostet, aber die Arbeit hat sich gelohnt“, erzählt Norbert Lindemann, Vorsitzender der TSV. Alleine die Stimmung am Sonntagnachmittag, als nach dem Festumzug im und rund um das Festzelt noch einmal weit über 1000 Besucher fröhlich feierten, „war die Mühe Wert, denn es zeigte uns, dass wir unsere Sache gut gemacht haben“, betonte Lindemann.
Ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön zollte er den vielen fleißigen Helfern im Vorfeld der Veranstaltungen und den Serviceteams, die im Festzelt mit Bravour zapften und köchelten und das Fest zu einer runden Sache werden ließen. Den Schlusspunkt unter das Jubiläumsjahr wird die TSV am Samstag, 1. Dezember, setzen. Dann steigt in der IGS-Tribünenhalle die große Sportgala mit vielen Gästen, und einen Tag später findet das traditionelle Nikolausturnen statt, das ganz im Zeichen des Jubiläums stehen wird.
Der Bauernverein läutete mit dem geschmückten Traktor den Herbst ein.?(Fotos: Gössl)
Am Straßenrand wie hier in der Hauptstraße beobachteten die Anwohner mit Kaffeetafel und Engagement die vorbeiziehenden Zugnummern.
Der Heimat- und Verkehrsverein brachte zum Gratulieren Blumen mit.
Den zweiten Teil des Umzugs gestalteten die TSV-Gruppen wie hier die „Juhu-Frauen“.

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