Flörsheim feiert trotz Hitzerekord

Beim 58. Sommerfest trotzen Besucher und Vereine der sengenden Sonne

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30 Grad im Schatten? Flörsheim lächelte, stellte die Getränke auf Eis und zündete sein 58. Sommerfest: Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke verwandelte sich der Gallusplatz am Wochenende in einen gut gelaunten Festzone. Drei Tage lang lockte das Sommerfest mit Live-Musik, Vereinsständen und Familienprogramm zahlreiche Besucher an und bewies, dass die Stadt selbst unter Hochsommerbedingungen souverän feiern kann.

Schon bei der Eröffnung am Freitagabend verwandelte die „Degenhard Club Band“ den Gallusplatz in eine schweißtreibende Open-Air-Diskothek. Bürgermeister Bernd Blisch begrüßte die ersten Gäste noch bei erträglichen Temperaturen, doch als die Scheinwerfer angingen, stieg nicht nur die Stimmung, sondern auch das Thermometer. Die Feuerwehr reagierte prompt: Immer wieder legte sie einen kühlenden Sprühnebel über die Menge . Das war ein willkommenes „Mini-Monsun“ für Tanzwütige und Familien gleichermaßen.

Der Samstagnachmittag gehörte traditionell den Sportlerinnen und Sportlern der Stadt, es flossen Auszeichnungen und Schweißperlen (siehe Bericht). Nur wenige Stunden später wagten sich Kinder dennoch auf den brodelnden Asphalt, probierten Zirkustricks mit Zauberclown „Larifari“, bestaunten Seifenblasenkunst und ließen sich schminken. Die großen Schirme rund um den Gallusplatz wurden zu überlebenswichtigen Oasen, doch viele nutzten lieber den Schatten der Platanen, bis „DJ Alex Barnett“ um 16 Uhr die Lautsprecher aufdrehte. Mit Einbruch der Dunkelheit war die Hitze endlich milder, sodass „Daddy L.“ ihr Rock-und-Pop-Set vor einem deutlich größeren Publikum spielen konnte.

Wer dennoch früh aufgestanden war, merkte am Sonntagmorgen schnell, wie gnadenlos die Sonne ist: Der traditionelle Frühschoppen blieb spärlicher besucht als gewohnt. Der Musikverein Flörsheim ließ sich davon nicht beirren und spielte kraftvoll auf, flankiert von den Wickerer Weinmajestäten. Ab Mittag übernahm erneut „DJ Barnett“, bevor Singer-Songwriter Tobi Goldschmidt am späten Nachmittag für ein akustisches Finale sorgte.

Für Abkühlung und Genuss sorgten Winzer, Vereine und private Anbieter gleichermaßen. Gekühlter Riesling, prickelnder Sprudel und cremiges Eis avancierten zu den Rennern des Wochenendes. Die Flörsheimer Vereine entfachten ein Feuerwerk der Aromen: Von herzhaft Gegrilltem und regionalen Spezialitäten über duftende Kuchen bis hin zu exotischem Fingerfood – jede Gruppe spielte ihre kulinarischen Trümpfe auf eigene Art aus und servierte dazu erfrischende Getränke. Die Palette reichte vom eisgekühlten Riesling der Winzer bis zum Bubble Tea der FNC Minis – einem fruchtigen Milchtee mit bunten Tapiokaperlen, der vor allem Kinder und Jugendliche begeisterte. Die bunte Vielfalt an Speisen und Klängen zeigte klar, dass das Sommerfest längst genauso für Gaumenfreuden wie für Musik steht.

Der städtische Kulturmanager Carsten Lehmann zog zum Schluss ein pragmatisches Fazit: Die Bühne soll im nächsten Jahr direkt vor das Galluszentrum rücken: für mehr Schatten, mehr Platz, mehr Luft. Nach diesem Wochenende klingt das nach mehr als einer Idee, sondern nach einer Notwendigkeit.

Doch noch überwiegt die Erinnerung an Musik, Kinderlachen und eine Stadt, die sich von der Sonne nicht unterkriegen ließ. Wer die wabernde Hitze, das Knistern der Lautsprecher und den Duft der Grillstände erlebt hat, weiß: Wenn Flörsheim 2026 zur 59. Ausgabe ruft, wird niemand lange überlegen müssen – ganz gleich, was das Thermometer dann anzeigt.

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