Jubiläum in Tracht und Tradition

100 Jahre Feuerwehr Wicker: Über 800 Gäste feierten in der Goldbornhalle

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Auf den Tag genau ein Jahrhundert nach der Gründung durch Feuerwehrkommandant Ludwig Wolf am 27. September 1925 hat Wicker am Samstag groß gefeiert, und das mit einem Oktoberfest, das dem Anlass würdig war. Schon beim Betreten der Goldbornhalle bot sich ein stimmungsvolles Bild: blau-weiße Girlanden, Maßkrüge auf den Tischen und viele Gäste in Dirndl und Lederhosen. Bereits im Vorverkauf waren 750 Karten vergeben, am Festabend selbst kamen über 800 Gäste in die Halle. Bei Weißwürsten, Brezeln und Maßbier herrschte ausgelassene Stimmung, musikalisch begleitet von der Partyband „Lechpower“, die für ein volles Haus sorgte.

Für den offiziellen Auftakt sorgte Bürgermeister Bernd Blisch, der den Fassbieranstich routiniert mit nur einem Schlag setzte. Zuvor hatte Erster Vorsitzender Tobias Heimbuch die Gäste begrüßt, darunter die Weinmajestäten, Vertreter der Nachbarwehren sowie die stellvertretenden Stadtbrandinspektoren. Heimbuch dankte den über 70 Helferinnen und Helfern, „die drei Tage geschleppt, geschwitzt und geschraubt haben“, damit die Halle strahlt und der Service sitzt.

Die Geschichte der Feuerwehr Wicker begann mit Pferdewagen- und Handspritzen im alten Rathaus. Aus dieser bescheidenen Anfangsausstattung ist heute eine moderne Hilfsorganisation geworden. Ihr eigentliches Fundament liegt jedoch nicht allein in Technik und Ausrüstung, sondern im Nachwuchs: Seit den 1980er-Jahren gibt es eine Jugendfeuerwehr, seit 2013 zudem die Kindergruppe „Minilöscher“. So wächst die nächste Generation Schritt für Schritt in die Verantwortung hinein. Parallel dazu ist auch der Verein kontinuierlich gewachsen – von rund 200 Mitgliedern in den Anfangsjahren auf inzwischen etwa 650. Ein neues Logo mit Schlauch und Flammen unterstreicht diesen Aufbruch und steht, wie Heimbuch erklärte, für „Tradition im Wandel“.

„Unsere größte Investition ist die in junge Menschen“, hob er hervor. In Übungen, Zeltlagern und Wettkämpfen lernen Kinder und Jugendliche Verantwortung, Teamgeist und Technik – und wachsen so in die Einsatzabteilung hinein. Viele der heutigen Führungskräfte haben selbst einmal in der Jugendfeuerwehr angefangen.

Das Jubiläumsjahr 2025 steht ganz im Zeichen des Rückblicks und der Zukunftsplanung: Nach der Festweinprobe im April und dem Tag der offenen Tür im Juni folgt als feierlicher Abschluss im Oktober ein Großer Zapfenstreich. Zudem plant die Wehr ein neues Feuerwehrhaus mit sechs Fahrzeugboxen am Ortsrand Richtung Weilbach – eine Investition für die kommenden Jahrzehnte.

Ob historische Brände in der Nachkriegszeit, Großeinsätze im Deponiepark oder jüngste Hochwassereinsätze: Die Wehr hat in 100 Jahren unzählige Male gezeigt, dass auf sie Verlass ist. Doch so sehr sich Technik und Einsatztaktik verändert haben – eines ist gleichgeblieben: die Kameradschaft. „Damals wie heute bleibt die Feuerwehr Wicker eine Familie, auf die Verlass ist“, hieß es von der Bühne. Dass dazu heute ausdrücklich auch Kinder und Jugendliche gehören, wurde am Samstagabend deutlich: Viele junge Gesichter prägten nicht nur den Helfereinsatz im Hintergrund, sondern auch die Zukunftsvision, die gefeiert wurde.

Als die Band den letzten Refrain anstimmte, war klar: Wicker feierte nicht nur ein Jubiläum, sondern ein Jahrhundert voller Einsatzbereitschaft, Zusammenhalt und gelebtem Ehrenamt – und setzte damit ein starkes Signal für die kommenden 100 Jahre.

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