Stadt übermittelt Meldedaten

FLÖRSHEIM (pm) - Wie wirkt sich der Lärm auf die Gesundheit der Menschen in der Region aus und wie werden die Belastungen wahrgenommen? Eine Lärmwirkungsstudie soll diesen Fragen jetzt nachgehen.

Das Forum Flughafen und Region hat dazu Wissenschaftler beauftragt, diese vom Land Hessen unterstützte Untersuchung durchzuführen. Sie wird sich sowohl mit Flug-, als auch mit Straßen- und Schienenlärm befassen. Im Untersuchungszeitraum von 2011 bis 2014 sollen telefonische Befragungen, medizinische Erhebungen und kinderpsychologische Untersuchungen an bis zu 24.000 Bewohnerinnen und Bewohnern des Rhein-Main-Gebiets stattfinden. Weiterhin sollen die Krankenversicherungsdaten von zirka drei Millionen Versicherten ausgewertet werden. Mit der Studie soll möglichst bald begonnen werden, um die  Lärmbelastung bereits vor der Inbetriebnahme der neuen Flughafenlandebahn untersuchen und nachfolgende Veränderungen feststellen zu können.

Um eine repräsentative Stichprobe unter den im Untersuchungsraum lebenden Menschen zu ziehen, benötigen die Wissenschaftler die Einwohnerdaten aller erwachsenen Personen in der Region. Mit Zufallsziehungen in verschiedenen Lärmklassen werden die potentiellen Untersuchungsteilnehmer ausgewählt und angeschrieben, ob sie bereit sind, an der Studie mitzuwirken. Zu diesem Zweck wird die Stadt Flörsheim am Main die erbetenen Meldedaten ihrer Bürger – das heißt Name, Anschrift, Zuzugsjahr, Geschlecht und Geburtsjahr – in den nächsten Tagen übermitteln.

Diese Daten dienen der Kontaktaufnahme und der Analyse der Eignung der Personen für die medizinischen Untersuchungen. Die Befragungs- und Gesundheitsdaten werden getrennt von Namens- und Adressdaten gehalten; eine Verbindung ist nur durch eine Identifikationsnummer möglich. Die Adressdaten werden für die Dauer der Untersuchung offline passwortgeschützt gehalten und danach vernichtet. Persönliche Daten von nicht teilnehmenden Personen werden unmittelbar nach Bekanntgabe der Nicht-Teilnahme gelöscht. Nicht verwendete Daten beziehungsweise Daten von nicht kontaktierten Personen werden ebenfalls unmittelbar gelöscht. Der Hessische Datenschutzbeauftragte hat bereits mitgeteilt, keine datenschutzrechtlichen Bedenken gegen die Freigabe der Einwohnermeldedaten zur Durchführung der Lärmwirkungsstudie zu hegen.

Bürgermeister Michael Antenbrink hebt hervor, „dass mittels der Lärmwirkungsstudie wertvolle Informationen gewonnen werden, die der Stadt Flörsheim am Main bei ihrem Bemühen, die Belastungen durch den Flugverkehr zu minimieren, sehr nützlich sein können. Ich gehe davon aus, dass die Studie sehr klar die negativen Folgen des zunehmenden Flugverkehrs dokumentiert. Anhand dieses Materials werden sich manche, das wahre Maß der Belastung verleugnende Vorhersagen der Flughafenlobby wissenschaftlich fundiert widerlegen lassen. Der Stadt Flörsheim am Main wird so eine Handhabe gegeben, Verbesserungen für die Bevölkerung zu erreichen“, so Antenbrink.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X