HATTERSHEIM (ak) – Am 4. November wurde von Bürgermeisterin Antje Köster die Fotoausstellung „Exotische Bäume in meinem Garten und unserer Stadt“ im Hattersheimer Rathaus eröffnet.
Dort werden bis zum Ende des Jahres in einer kleinen, aber feinen Galerie Bilder präsentiert, die von Hattersheimer Bürgern anlässlich des gleichnamigen Fotowettbewerbes der Stadt aufgenommen wurden. Beginn des Wettbewerbes war der 1. April, bis zum 16. Oktober 2011 war es möglich, Fotografien zu diesem Thema vorzulegen.
Die Ausstellung der eingereichten Bilder und die damit verbundene Prämierung der schönsten Fotos stellte für Hattersheim den Abschluss und Höhepunkt der lokalen Veranstaltungen von „Garten Rhein-Main“ dar, dessen Programm in diesem Jahr unter dem Thema „Pinien, Palmen, Pomeranzen – fremde Welt in heimischen Gärten“ stand. Während dieser Veranstaltungsreihe konnte man sich unter anderem in einem Vortrag von Dr. Indra Starke-Ottich darüber informieren, was „Neophyten“ sind, Kinder konnten im Palmengarten alles über die Kakaobohne erfahren und auch eine Kräuterführung durch den Garten des Nassauer Hofes fand statt.
Natürlich ist Hattersheim als (frühere) „Stadt der Rosen“ für Veranstaltungen, die sich mit dieser „Königin der Blumen“ befassen, geradezu prädestiniert: Man konnte während einer geführten Fahrradtour die ehemaligen und jetzigen Rosenfelder seiner Heimatstadt kennenlernen, es gab in der Galerie im Nassauer Hof eine Kunstausstellung von Edith Monschauer unter dem Titel „Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön – abstrakte Blütenformen“ und den Bild-Vortrag „Rosen in botanischen Prachtwerken und in der Kunst“ von Sabine Kübler.
An dem Fotowettbewerb nahmen neun Hattersheimer Bürger und Bürgerinnen teil, von ihnen wurden insgesamt 25 Bilder eingesandt. Aus diesen 25 Fotos wählte eine Jury, der neben der Hattersheimer Bürgermeisterin Antje Köster auch die 1. Stadträtin Karin Schnick, Gloria Gotzhein vom städtischen Grünreferat, der Hattersheimer Ehrenstadtverordnete und ehemalige Leiter des Frankfurter Grünflächenamtes, Werner Breuckmann, sowie der Architekt Martin Böttcher angehörten, die drei besten Bilder aus.
Den dritten Platz belegte ein Bild mit dem Titel „Jostabeere“ von Andrea Schneider, die sich über einen Gutschein für zwei Personen für eine Veranstaltung des KulturForums Hattersheim e. V. freuen durfte. Auf den zweiten Platz wählte die Jury das Foto „Andentanne“ von Willi Kilb aus Okriftel, der dafür eine Saisonkarte für das Hattersheimer Freibad mit nach Hause nehmen durfte. Am besten gefiel der Jury das Bild „Robinie“ von Klaus Störch, seine Leistung wurde mit einem Gutschein für zwei Personen für ein Drei-Gänge-Menü in einem Hattersheimer Restaurant belohnt. Alle anderen Teilnehmer des Wettbewerbs, die zur Ausstellungseröffnung erschienen waren, bekamen zur Erinnerung von Antje Köster eine kleine Aufmerksamkeit überreicht.
Werner Breuckmann bedauerte, dass nicht mehr Hattersheimer an dem Wettbewerb teilgenommen hatten. „Das war aber auch ein schwieriger Wettbewerb“, gab er jedoch zu bedenken. „Es kann durchaus sein, dass viele Hattersheimer ihre Pflanzen gar nicht so gut kennen.“ Er selbst freue sich zum Beispiel immer über den Anblick des blau blühenden Judasbaumes an der Schule oder über den großen Tulpenbaum an der Kreissparkasse. Auch von den Kirschblüten am Weiher, der großblättrigen „Katalpa“ in Hattersheim oder der Allee im Rosarium ist er begeistert. Allerdings ist Breuckmann ja auch „Pflanzenspezialist“, er hat sogar in China einen Garten nur mit Frankfurter Rosen angelegt, in Frankfurt einen Chinesischen Garten gebaut und die Persische Botschaft bei der Außenbepflanzung in Bezug auf Rosen beraten. Breuckmann erklärte, dass sich in der heimischen Pflanzenwelt zahlreiche „Exoten“ tummeln würden, denen man diese Bezeichnung nicht unbedingt zugetraut hätte. Exemplarisch seien hierfür die ursprünglich aus Persien stammenden Rosen, die aus dem Hohen Norden kommenden Kiefern oder die erst vor etwa 4000 Jahren aus wärmeren Gegenden vorgedrungenen Eichen genannt.
Bürgermeisterin Antje Köster verkündete, dass es im nächsten Jahr einen Fotowettbewerb zum Thema „Rosen in Hattersheim“ geben soll. Mit der Themenwahl werden, so die Hoffnung der Initiatorin, mehr Hattersheimer zum Fotografieren schöner Bilder zu ermuntert – schließlich gehe es auch darum, die Erinnerung an die „Rosenstadt“ Hattersheim aufzufrischen und zu erhalten.
Vielleicht kann Werner Breuckmann mithilfe seiner Beziehungen ins „gärtnerische Ausland“ bis dahin die von Ulrike Milas-Quirin an ihn gerichtete Frage beantworten, ob damals der Schah von Persien für seine Hochzeit mit Farah Diba die Schnittrosen tatsächlich aus Hattersheim ins Heimatland der Rose einfliegen ließ.
Bürgermeisterin Antje Köster lud alle Hattersheimer Bürger und Bürgerinnen ein, sich bei einem Besuch des Rathauses die dort liebevoll in Szene gesetzten Bilder von Hattersheimer Robinien, Zitronenbäumen, Andentannen und sogar von einem „Schuhwerkbaum“ anzuschauen. Die Ausstellung ist bis Ende des Jahres zu den Öffnungszeiten des Rathauses geöffnet.
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