Gemeinsamkeit wird großgeschrieben

Das Team des Stadtteilbüros ist Ansprechpartner für viele Belange in der Siedlung und arbeitet nach wie vor sehr erfolgreich

Das Team des Stadtteilbüros. Von links: Christine Pfaff, Eberhard Roth und Rabia Malik.

„Die Gegenwart macht Spaß und vor der Zukunft haben wir keine Angst“, so beschreibt Eberhard Roth die Stimmung im Team, das gerne zu einem Gespräch im Stadtteilbüro bereit war. Seit dem beginnenden Ruhestand von Heike Bülter im letzten Jahr hat Eberhard Roth die Leitung übernommen. Er ist ein Teamplayer und freut sich, dass auch weiterhin gemeinsame Entscheidungen getroffen werden. „Es macht mich sehr glücklich, dass immer noch keine Leitung im Team nötig ist“, so seine Aussage. Auch zum gemeinsamen Ausprobieren könne man sich einigen, wenn nur ein Teammitglied eine neue Idee habe. Roths Leitungsfunktion beschränke sich eher darauf, das Stadtteilbüro bei verschiedenen Gremien oder in Sitzungen, wie beispielsweise beim Inklusionsbeirat, zu vertreten, erzählt er.

Rabia Malik, deren Aufgabengebiet schon seit geraumer Zeit die Verwaltung ist, hat seit dem Weggang von Heike Bülter ihre Stundenzahl aufgestockt und arbeitet zusätzlich in Projekten mit. Seit Januar gehört Christine Pfaff zum Team des Stadtteilbüros. Sie ist Gestalttherapeutin und leitete bei der Caritas mehrere Projekte für Geflüchtete. Ihr gefällt die jetzige Arbeit im Stadtteilbüro sehr. Sie mag es, dass vieles gemeinsam im Team bearbeitet wird. „Organisieren, planen, Neues erdenken“, so beschreibt sie die Projektarbeit.

Neue Projekte

In diesem Jahr hat sich einiges getan bei der Arbeit des Stadtteilbüros. So wurde ein Kreativtreff organisiert, der immer montags von 10.30 bis 12 Uhr stattfindet. Es treffen sich hauptsächlich Frauen in der Pregelstraße 5 und malen, basteln, stricken, häkeln oder bedienen die Nähmaschine. Neben der kreativen Tätigkeit sind die gemeinsamen Gespräche und Kontakte Sinn des Treffens. Viele der Besucherinnern haben hier die einzige Möglichkeit deutsch zu sprechen und sich mit anderen Frauen auszutauschen. So entdecke man viele Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise, dass das Wort „Chai“ für Tee in vielen Sprachen das gleiche sei, erklärt Rabia Malik.

Weiter wurde ein Kochkurs ins Leben gerufen, der einmal im Monat stattfindet. Zur Auftaktveranstaltung berichteten wir im Hattersheimer Stadtanzeiger vom 19. September.

Die Sportangebote, die im „Spiegelraum“ in der Pregelstraße 5 montagnachmittags stattfinden, werden ebenfalls gut angenommen. Yoga und Frauenfitness werden von zwei ukrainischen Damen geleitet. Damit die Interessierten die Termine der Aktivitäten besser im Blick haben, gibt es für jeden Monat eine Monatsübersicht unter dem Titel „Mach-Mit“-Angebote. Diese Übersicht ist auf der Homepage des Stadtteilbüros zu finden und wird ebenfalls in den Schaukästen der Häuser der Hawobau ausgehängt. Um Terminverschiebungen einfacher zu kommunizieren, wurde eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, bei der man sich über den QR-Code, den man auf dem Plakat findet, anmelden kann – ebenfalls eine Neuerung.

Erfolgreiches neu aufgelegt

Das Frauenfrühstück ist ein schon seit langem erfolgreiches Angebot, das dreimal im Jahr im Südringtreff stattfindet. Nach der coronabedingten Pause ist es in diesem Jahr wieder aufgelebt. Die ersten beiden Veranstaltungen mit 75 und 50 Teilnehmerinnen zeigten, dass das Interesse auch nach der langen Pause noch stark vorhanden ist. Da jede Frau etwas zu Essen mitbringt, kann man sich bei den Treffen über allerhand unterschiedliche Köstlichkeiten freuen. Das nächste Frauenfrühstück ist für den 10. November geplant.

Ebenfalls schon lange eingeführt sind die Treffen des Runden Tisches. Sehr viele Ehrenamtliche arbeiten hier schon über viele Jahre mit. In der heutigen Zeit scheint es allerdings schwieriger zu sein, Menschen für so lange Zeit an ein Projekt zu binden. Die Tendenz ist eher, dass man sich lieber für einzelne Aktionen engagiert. Deswegen kam das Team des Stadtteilbüros auf die Idee, zwei Treffen auf dem „Platz der Begegnung“ stattfinden zu lassen und so vor allen Dingen jüngere Menschen anzusprechen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Bei dieser Aktion stellte sich heraus, dass es zu den Wünschen schon ganz viele Angebote gibt, auf die man hinweisen konnte. „Das Vermitteln ist eine sehr wichtige Funktion des Stadtteilbüros“, ergänzt Christine Pfaff. „So können wir durch unser Netzwerk Kontakte vermitteln, beispielsweise zur Seniorenberatung, zum Jugendamt oder auch zur Schuldnerberatung.“ Sehr hilfreich dabei sei, dass die Mitarbeiter des Stadtteilbüros viele Menschen kennen und, dass aufmerksame Nachbarn oft auf Auffälligkeiten hinweisen, bevor Probleme entstehen. So kann durch vermittelnde Gespräche oftmals schon ein beginnender Streit geschlichtet werden. Auch Schulen, die Hawobau oder selbst Krankenhäuser verweisen die Menschen manchmal direkt an das Stadtteilbüro, da sie wissen, dass man dort Unterstützung erhält.

Ausblick

Nach neuen Projekten gefragt, nennt das Team die Renovierung eines kleinen Spielplatzes und das Aufstellen von Bänken in der Siedlung. Aber Rabia Malik, Christine Pfaff und Eberhard Roth machen noch einmal klar, dass sie sich als das Bindeglied zwischen den Menschen sehen. Nur gemeinsam mit Hilfe der vielen Ehrenamtlichen, Unterstützer und den Vereinen sei es überhaupt möglich, so erfolgreich zu arbeiten. So kann die Frage eigentlich nicht lauten „Was machen wir?“, sondern „Was können wir gemeinsam in der Siedlung auf die Beine stellen?“. Die drei Teammitglieder nehmen dabei oft die Rolle der Initiatoren wahr und stellen erfreut fest, dass ihre Arbeit Anerkennung findet und das Angebot des Stadtteilbüros in das Quartier passt. Sie freuen sich über jeden, der im Büro in der Pregelstraße 1a vorbeischaut, sei es zu den offenen Sprechstunden (donnerstags von 13 bis 15 Uhr oder freitags von 9 bis 10 Uhr) oder einfach spontan. Bei letzterer Variante kann es allerdings passieren, dass die Mitarbeiter gerade bei anderen Terminen unterwegs sind, deshalb ist ein vorheriger Anruf sinnvoll.

Auf der Homepage des Statteilbüros kann man sich in die unterschiedlichen Angebote „einlesen“ und sich über die zahlreichen Feste informieren, die über das Jahr verteilt stattfinden. Auch interessant sind die Essensangebote im Bistro im Südringtreff und im Café in der Pregelstraße 5.

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