Kulturell und kulinarisch kunterbunt

16. Siedlungsfest lockte mit vielfältigem Bühnenprogramm – Musik- und Tanz-AGs der HBS

Der Clown „Filou“ hielt mit seinen Feuerschlucker- Künsten die Kinder auf dem Siedlungsfest in Atem.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Zum inzwischen 16. Mal wurde am Wochenende 4./5. Juni das allseits bekannte Siedlungsfest auf dem Begegnungsplatz der Hawobau-Siedlung, im sogenannten „Sachsenhausen“ gefeiert – ein Fest mit einem vielfältigen Bühnenprogramm und einem reichhalten kulinarischen Angebot für Jung und Alt.

Heike Bülter, Leiterin des Stadtteilbüros, freute sich, auch diesem Jahr wieder viele, zum Teil ganz neue Programmpunkte auf der Bühne ankündigen zu können. Durch das Programm des Nachmittages führte – traditionell im Hawaii-Hemd – Ralf Meik mit flotten Sprüchen. Schon die ersten beiden Programmpunkte gehörten zu den „Neuheiten“ auf dem Siedlungsfest: die Musik-AG (eine ganze Reihe von Sängerinnen und Sängern, unterstützt von Schlagzeug, E-Bass und Trompeter) sowie die Tanz-AG der Heinrich-Böll-Schule (HBS) unterhielten die Zuschauer mit toller Rockmusik und mit temperamentvollem Tanz. „Die sinn so laut – aber auch so gut!“, lobte Ralf Meik die jungen Musiker von der HBS, er schmunzelte weiter: „und ihr hebt unseren Altersdurchschnitt hier ganz gewaltig!“ Dass während des musikalischen Auftrittes Regen einsetzte, störte die meisten Zuhörer überhaupt nicht, man rückte unter Schirmen und unter den Pavillon-Dächern einfach ein bisschen näher zusammen und „rockte“ dort weiter mit. „Die Siedlung ist halt wetterfest, das wissen wir schon seit Jahren“, kommentierte Ralf Meik das vorrübergehend schlechte Wetter daher auch nur ganz beiläufig. Die Musik AG der HBS konnte nicht nur viel Applaus mit nach Hause nehmen, sondern sogar das Versprechen von Ralf Meik, einmal zu überlegen, ob man nicht mal ein ganzes Konzert mit HBS-Musikern in der Siedlung gestalten könnte.

Nachdem die Hattersheimer Chorgemeinschaft in sommerlich bunten Farben mit Liedern wie „Bababa Rain“ und „Kleiner grüner Kaktus“ begeistert hatte, richteten Bürgermeisterin Antje Köster und Hawobau-Geschäftsführer Holger Kazzer Grußworte an die Festbesucher und herzliche Dankesworte an die Organisatoren vom Stadtteilbüro, die Helfer aus der Siedlung und die teilnehmenden Vereine und Organisationen für ihren Einsatz und das Engagement, welches dieses schönes Fest immer wieder erst möglich macht. Danach bat Holger Kazzer die Gewinner der Blumenwettbewerbe in der Siedlung alle auf die Bühne, Mitarbeiter der Hawobau überreichten Blumenkörbe als Anerkennung und Geschenkgutscheine als Gewinne.

Nach diesem offiziellen Teil des Siedlungsfestes brachten die beiden Musiker von MAQAM Akustik mit ihren traditionellen Musikinstrumenten Kanun, El-Oud und Daff orientalisches Flair auf das Siedlungsfest – die virtuos perlenden Töne der großen Laute und des zitherähnlichen Instruments bildeten die perfekte Kulisse zum Zuhören und Träumen von fernen Ländern oder auch den schönen Hintergrund für viele angeregte Gespräche unter den Festbesuchern. Als „Kontrastprogramm“ dazu zog die Brassband Firebirds – inzwischen wieder bei strahlendem Sonnenschein – unter „Pauken- und Trompeten“ auf die Bühne, um dort ihre typische Marschmusik zu Gehör zu bringen. Die in ganz Hattersheim bekannten und beliebten Männer der „Haste Töne“-Gesangsgruppe des Carneval Club Mainperle (CCM) nahmen die Zuhörer zunächst mit einem „Seemanns-Cocktail“ und einem „Schlager-Medley“ mit auf Weltreise, landeten bei ihrer Zugabe aber dann doch wohlbehalten unter viel Beifall „Ja dehaam, ja dehaam, dehaam in Haddersheim“.

Ralf Meik machte darauf aufmerksam, dass der letzte Programmpunkt des Nachmittages etwas ganz Besonderes ist, etwas, was man außer in Hattersheim auf anderen Festen eher selten zu sehen bekommt. Die Mädchen des Spanischen Elternvereins zeigten den Besuchern des Siedlungsfestes in ihren tollen spanischen Kleidern temperamentvolle spanische Tänze.

Spielvergnügen für die Kinder
Während die Vorführungen auf der Bühne am Begegnungsplatz von zumeist erwachsenen Zuschauern bewundert und beklatscht wurden, hatte eine riesengroße Zahl von Kindern auf der Wiese zwischen den Häusern auf der gegenüberliegenden Straßenseite mindestens genauso viel Spaß, für sie wurde beim diesjährigen Siedlungsfest ganz besonders viel geboten. Sie konnten nicht nur auf den Shetland-Ponys „Fritz“ und „Luis“ eine Runde drehen, auch der feuerschluckende und -spuckende Clown „Filou“ (der allen Besucher auch fantasievolle und mit Stolz getragene „Kopfbedeckungen“ aus Luftballons spendierte und später noch auf Stelzen das Festgelände „unsicher“ machte) zog lachende und johlende junge Zuschauer magisch an. Natürlich gab es auch eine gut besuchte Hüpfburg, am späteren Nachmittag wurde Clown „Filou“ vom „Rodeo-Platz“ des Spielmobils mit seinem „Bullriding“-Angebot abgelöst. Die FDP Hattersheim hielt eine Torwand für die Jugend (und alle, die sich sonst noch trauten) bereit, bei der CDU konnten Steine bemalt werden, die SPD hatte ihr Glücksrad aufgestellt und Chris Savage von den Grünen füllte unermüdlich Luftballons für den Flugwettbewerb mit Gas, damit sie auch tatsächlich in den blauen Himmel entschwinden konnten. Die Regenbogenschule hatte Spiele für alle mitgebracht. Das Psychosoziale Zentrum Hattersheim bot das neue Spiel „Cornhole“ an, welches nicht nur Kindern viel Spaß machte, und Walter Goy von der katholischen Kirche Minigolf für alle. Außerdem waren die Hattersheimer Stadtbücherei, die Hattersheimer Freiwillige Feuerwehr und der Tierparkverein Hattersheim mit Informations- und Unterhaltungsangeboten auf dem Siedlungsfest vertreten. 

Kulinarische Vielfalt
Selbstverständlich wartete das Hattersheimer Siedlungsfest auch mit einer großen kulinarischen Vielfalt auf, die keine Wünsche offen ließ. Nicht nur, dass der „Runde Tisch“ wieder für ein wunderbares Angebot an selbstgebackenen Kuchen gesorgt hatte, welches das psychosoziale Zentrum noch mit frisch gebackenen Waffeln ergänzte. Auch das Angebot an herzhaften Speisen war sicher einmalig: neben gegrillter Wurst und Pommes von der SG DJK Hattersheim konnte man sich an krossen Sardinen und Tintenfischringen beim spanischen Elternverein, an gefüllten Teigtaschen bei der Ahmadyya-Gemeinde, an thailändischen Frühlingsrollen oder Fleischspießen der afghanischen Gemeinde ganz international satt essen. Einen „flüssigen Nachtisch“ boten die Jugendlichen der Siedlung und der Jugendbeirat der LAG an ihrem bunten Cocktailstand an – die Angebote von Bier vom Fass, Wein und Apfelwein an verschiedenen Ständen braucht man sicher gar nicht extra zu erwähnen.

Ab 19.30 Uhr brachte die Band „Schall und Bauch“ nicht nur mit deutschsprachigen Covers noch einmal viel Stimmung auf den Platz der Begegnung, bis etwa 23 Uhr wurde harmonisch gemeinsam weiter gefeiert.

 

Weitere Bilder:

Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)


X