Am vergangenen Montag fand der Spatenstich für die Natur-Gruppe der Kita "Villa Kunterbunt" in Eddersheim statt - und bereits in etwa zwei Monaten sollen dort schon die ersten Kinder ihrem neuen Kita-Alltag nachgehen können.
Der Standort ist ein Eddersheimer Grundstück in der Kapellenstraße 14a, wo derzeit auf insgesamt 1.364 Quadratmetern eine ausgesprochen großzügige Grünfläche zu finden ist. Die unmittelbare Nähe zur umliegenden Natur fängt den angedachten Charakter einer Natur-Kita optimal ein.
Das Grundstück befindet sich in der Nähe der Eddersheimer Schule und des Friedhofs. Umliegende Bäume liefern natürlichen Schatten; ein neues Sonnensegel an der Kindertagesstätte, die in einem Bauwagen untergebracht sein wird, wird den Schutz vor einem zu hohen Maß an Sonneneinstrahlung noch verstärken. In den kommenden Wochen werden die Arbeiten auf dem Grundstück voranschreiten, damit der Bauwagen und die verschiedenen Spielmaterialien bei ihrer geplanten Anlieferung im Oktober ihren Platz finden können.
In der neuen Natur-Kita-Gruppe können Kinder aus allen drei Stadtteilen aufgenommen werden, die sich gemeinsam mit ihren Eltern auf dieses besonders naturnahe Konzept einlassen möchten. 25 Kinder aus der Altersgruppe "Ü3" werden dort künftig zusätzlich zu den bislang bestehenden Kita-Kapazitäten betreut. Der Zuwachs entspricht der Größe einer Kindergartengruppe, die gesamte Kita "Villa Kunterbunt" wird dann bis zu 70 Kindergartenkindern Platz bieten.
"In den vergangenen Jahren waren der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze sowie eine Betreuungsvielfalt in Hattersheim ein sehr wichtiges Thema. Mit dem Bau der Natur-Gruppe bieten wir unserer Hattersheimer Bevölkerung, zusätzlich zu unserem ohnehin breiten Spektrum, eine Einrichtung mit besonderem Bezug zu Umwelt und Natur an. Ich freue mich sehr, dass es uns in dieser kurzen Zeit gelungen ist, dieses Pilotprojekt auf den Weg zu bringen. Durch das besondere Konzept können wir einen wichtigen Grundstein für eine nachhaltige und umweltbewusste Zukunft der Kinder legen", so Bürgermeister Klaus Schindling.
Der Bauwagen ("Wichtelwagen") wird der Natur-Gruppe als Unterkunft dienen und wurde in der Planung gezielt auf die Bedürfnisse sowohl der Kinder als auch der pädagogischen Fachkräfte zugeschnitten. Letztere konnten auch schon im gewünschten Maße eingestellt werden: Bürgermeister Klaus Schindling und der Erste Stadtrat Karl Heinz Spengler berichteten am Montag erfreut, dass zur pädagogischen Arbeit in der Natur-Kita ausgesprochen viele Bewerbungen eingegangen sind und alle vorgesehenen Positionen bereits besetzt werden konnten. Offenbar genießt dieses besondere Konzept einen ausgesprochen guten Ruf in Pädagogenkreisen; viele Erzieherinnen und Erzieher scheinen besonders große Lust darauf zu haben, in einem solchen Umfeld arbeiten zu dürfen.
Für die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder in der Natur-Gruppe wurden bereits zwei Erzieherinnen und ein Erzieher eingestellt. Sie freuen sich auf ihren Einsatz in der Natur-Gruppe und sind bereits mitten in den Vorbereitungen für die Eröffnung.
Gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und dem Kollegen wurde bereits ein pädagogisches Konzept für die Natur-Gruppe erarbeitet. Es besteht darin, dass die Kinder sich jeden Tag und das ganze Jahr über im Freien und in der Natur aufhalten. Bei extremen Witterungsbedingungen dient der Bauwagen als Schutzunterkunft. Dort werden ebenfalls die Mahlzeiten eingenommen und Ruhezeiten verbracht. Ziel ist es, den Kindern ganzheitliche Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen. So erläutert Anke Schäfer-Karius, Leiterin der Kita "Villa Kunterbunt": „Durch die pädagogische Unterstützung entwickeln Kinder eine intensivere Beziehung zur Natur und ein altersgemäßes ökologisches und soziales Bewusstsein. Ihre Kompetenzen für die Gestaltung ihrer Zukunft werden so gestärkt."
Der "Wichtelwagen" ist zwölf Meter lang und drei Meter breit. Hinzu kommt eine überdachte Terrasse mit einer Länge von zwölf Metern und einer Breite von zwei Metern. Er ist großzügig ausgestattet und beinhaltet ein Bad, eine Küchenzeile, einen Garderobenbereich, einen Essbereich und eine Hochebene, sodass auch ein Ruhe- und Rückzugsbereich für die Kinder vorhanden ist. Der Bauwagen wird mit Elektroheizkörpern beheizt, die durch Solar-Panels gespeist werden. Durch die vielen Fenster und ein Oberlicht kommt viel natürliches Licht in den Bauwagen. Die von der Stadt Hattersheim am Main finanzierten Kosten für die Anfertigung und Anlieferung des Bauwagens belaufen sich auf insgesamt fast 164.000 Euro.
Aufgrund der Erweiterung der "Villa Kunterbunt" um eine Natur-Gruppe musste eine Änderung der bestehenden Betriebserlaubnis beantragt werden. Die Stadt Hattersheim steht in engem Austausch mit dem Main-Taunus-Kreis, damit dem letzten Schritt hin zur Eröffnung, die Erteilung der Betriebserlaubnis, nichts im Wege steht. Eine Eröffnung der neuen Natur-Gruppe ist dann voraussichtlich im November zu erwarten.
Bürgermeister Klaus Schindling und Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler zeigen sich vom Konzept der Natur-Gruppe überzeugt: "Kindern die Natur umfassend nahezubringen und sie erleben zu lassen, ist im Sinne des Erhalts unserer natürlichen Ressourcen ein immer wichtigeres gesellschaftliches Anliegen."
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