Zahlreiche Kinder haben bereits vorher in den zuständigen Kinderparlamenten der Stadt mitgearbeitet und kennen daher die Regularien der Parlamentsarbeit. Die Parlamentspräsidentin begrüßte auch Bürgermeisterin Antje Köster und als Vertreterin der Heinrich-Böll-Schule Susanne Behnke. Sie sprach die Hoffnung aus, dass die parlamentarische Arbeit den Schülern Freude macht, und dass die Stadtverwaltung den gestellten Anträgen Rechnung tragen kann. In einer ersten Amtshandlung wurden die Stellvertreter der Parlamentspräsidentin gewählt. Alexandra Zimpfer vom Main-Taunus-Gymnasium in Hofheim und Serkan Günes von der Heinrich-Böll-Schule erhielten die meisten Stimmen und nahmen ihre Wahl gerne an.
Im ersten Antrag ging es um die Sauberkeit des Teiches in der Parkanlage am „Grünen Haus“.
Einige Schüler sorgen sich um die Gesundheit der jungen Enten aufgrund der vielfältig auftretenden Algen. Die Bürgermeisterin erläuterte das derzeitige Verfahren in Bezug auf die Sauberhaltung des Wassers. Von Zeit zu Zeit entfernen Gärtner der Stadtverwaltung die Algen. Alle drei Jahre wird das Wasser des Teiches komplett ausgetauscht, um eine gute Wasserqualität zu gewährleisten. „Da viele Parkbesucher die Enten füttern, die Tiere aber nicht alles fressen können, vermehren sich die Algen zur Zeit schnell“, erklärte Antje Köster.
„Wir werden den momentanen Zustand des Wassers überprüfen und Algen wieder abschöpfen lassen“, versprach sie.
Fußball spielen steht nach wie vor hoch im Kurs bei den Hattersheimer Kindern. Den beantragten Bau eines neuen Fußballplatzes in der Nähe der Goethestraße musste die Bürgermeisterin jedoch aus Kostengründen ablehnen. Sie verwies darauf, dass es im näheren Umfeld drei Fußballfelder gibt, wo mit dem runden Leder gespielt werden darf. Auch für den Bereich der Heinrich-Böll-Schule wird ein Fußballplatz gefordert. Die Antragsteller betonten, dass es wahrscheinlich im Außenbereich der Schule ausreichenden Platz für ein Spielfeld gebe. Die Bürgermeisterin riet den Jungparlamentariern das Anliegen in der Schule mit den zuständigen Sportlehrern und der Schülervertretung zu besprechen. Ferner muss der Main-Taunus-Kreis als Schulträger eingeschaltet werden. Die Schüler und die Verwaltung wollen die Angelegenheit weiter verfolgen und auf der nächsten Sitzung einen Zwischenbericht abgeben.
Die Verkehrssicherheit besitzt auch beim diesjährigen Schülerparlament einen hohen Stellenwert. Im Bereich der TSG-Sporthalle in Eddersheim fordern schon seit langem Kinder- und Schülerparlamente eine Fußgänger-Ampel oder einen Zebrastreifen. Antje Köster berichtete erneut, dass die betroffene Straße zum Zuständigkeitsbereich des Landes Hessen gehört und vollzogene Verkehrszählungen keine separate Fußgängersicherung notwendig erscheinen lassen. Sie sei aber bereit, einen neuen Antrag an das jetzt zuständige Amt „Hessen mobil“ zu richten, damit dort doch vielleicht eine Sicherung eingerichtet werde. Zusätzlich sollen hier mobile Verkehrskontrollen zum Einsatz kommen und rasende Autofahrer bestraft werden.
Verletzungen im Straßenverkehr hat es zuletzt auch gegeben bei Schulbusfahrten. In den oft überfüllten Bussen konnten Mädchen und Jungen auf den Stehplätzen sich mehrfach nicht festhalten und erlitten Verletzungen bei schnellen Fahrten. Zusätzlich wird allgemein die Frequentierung der Busse, die Pünktlichkeit und der Zeittakt reklamiert, um zur HBS oder wieder nach Hause zu kommen. Die Kinder fordern einen vermehrten Buseinsatz zur ersten Schulstunde und nach der sechsten Stunde. Die Bürgermeisterin versprach mit der Schulleitung und dem RMV Gespräche zu führen. „Erst müssen wir exakt recherchieren, um Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können“, erklärte sie. Auf der nächsten Sitzung, im Dezember 2012, wird sie über die Gespräche Bericht erstatten.
Eine alte Forderung mehrerer Schüler- und Kinderparlamente zur Verkehrssicherheit wird nun aber umgesetzt. Antje Köster durfte berichten, dass die Nassauer Straße jetzt offiziell eine „Gemeindestraße“ ist und die Stadt selbst über Sicherungsmaßnahmen hier entscheiden kann. Dementsprechend wird jetzt eine Fußgängerampel im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße errichtet, die die Überquerung der Nassauer Straße in Richtung Regenbogen-Schule sicherer macht.
Abschließend äußerten Schülerinnen und Schüler ihre Sorge um die Offenhaltung des Hattersheimer Freibades. Die Bürgermeisterin versprach, dass sie weiterhin alles versuchen werde, das Bad zur gewohnten Nutzung offen zu halten. Die Jungparlamentarier dankten lächelnd für das Engagement.