Ausschüsse: Bürgermeister Schindling sagt Errichtung von Rutsche und Sandkasten im Schokoladenviertel zu
Schon vor drei Jahren stellte die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag betreffend der Errichtung eines Spielplatzes im Schokoladenviertel. Dies war nun erneut Thema im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am Dienstag, 27. Oktober.
Die Sozialdemokraten begründeten ihren Antrag seinerzeit mit der Tatsache, dass im Schokoladen- und Mühlenviertel viele Familien mit Kleinkindern leben. Bislang erfülle der Spielplatz im Schokoladenviertel mit seinem großen Kletterbereich und zwei Kinderschaukeln lediglich den Bedarf von größeren Kindern ab etwa sechs Jahren. Für jüngere Kinder seien jedoch keine altersgerechten Spielangebote vorhanden. Auf dem weitläufigen Platz der Deutschen Einheit sei ausreichend Platz für eine Kleinkinderrutsche in Kombination mit einem kleinen Sandkasten vorhanden, so die SPD in ihrem Antrag vom 3. Dezember 2017. Seitdem war dieser wiederholt Thema in den Gremien.
Selim Balcioglu (SPD) erinnerte nun daran, dass Bürgermeister Klaus Schindling vor ein paar Monaten eine genauere Prüfung zusammen mit Thomas Kettenbach vom Referat Bauen, Planen, Umwelt angekündigt hatte. Schindling unterrichtete die Ausschussmitglieder über den aktuellen Stand. "Wir waren uns im Baureferat nicht so ganz einig", so der Bürgermeister. In der Mitte des Areals befindet sich eine große Wiese als Freifläche, die in dieser Form gut für Ballspiele genutzt werden könne. Schindling räumte ein, dass er als Nicht-Anwohner nicht so gut einschätzen könne, wie sehr diese Wiese frequentiert ist und stellte deshalb die Frage, ob der Bau einer Rutsche und eines Sandkastens an dieser Stelle wirklich das Beste sei? Zudem verwies er auf das künftige Gebiet "Schokoladenviertel 2", wo man ja auch einen Spielplatz hinbauen könnte. Ursprünglich sei der Bau eines Spielplatzes an der jetzt begutachteten Stelle jedenfalls nicht geplant gewesen. Man wolle sich aber auch nicht hinter alten Planungen verstecken; neue Entwicklungen könnten ja auch heute neue Maßnahmen nahelegen, zeigte sich Bürgermeister Schindling offen für entsprechend neue Vorschläge und Anregungen.
Selim Balcioglu kann als Anwohner die derzeitige Situation aus eigener Erfahrung gut schildern. Er beschreibt die besagte Rasenfläche eher als Acker. Und da es dort keinen Sandkasten gibt, hätten die Kinder im Sommer auf dem Acker selbst eine Grube gegraben und dann dort im Matsch und Dreck gespielt. Das mache vielleicht Spaß, so Balcioglu, sei aber "sicher nicht sinnhaftig". Balcioglu wies noch einmal darauf hin, dass in diesem Wohngebiet viele Kleinkinder unter drei Jahren leben. Diese sehen nur den für sie altersmäßig noch ungeeigneten Kletterpark und finden keine altersgerechten Spielmöglichkeiten. Auf dem Acker spielen die Größeren hier und da mal etwas Fußball, und die Kleinen sitzen daneben und versuchen irgendwie, sich die Zeit zu vertreiben. Die Errichung eines kleinen Sandkastens und einer kleinen Rutsche für U3-Kinder wäre daher ein großer Gewinn für das Viertel. Auch eine Aufstellung der Rutsche ohne direkte Sonneneinstrahlung sei möglich, dies wurde bereits besprochen und geprüft, so Balcioglu - somit bestehe auch nicht die Gefahr, dass zeitnah die Forderungen nach einer kostspieligen Überdachung laut werden könnten. So kommt es, dass die dortigen Familien nun sehnsüchtig auf den Bau von Rutsche und Sandkasten warten.
Bürgermeister Schindling erklärte sich daraufhin bereit, an der gewünschten Stelle eine kleine Rutsche sowie einen Sandkasten, der vor Katzen- und Hundekot geschützt ist, zu errichten - aber eben ohne eine Einhausung oder ein Dach als Regen- oder Sonnenschutz. Da der Antrag zuvor bereits im Parlament behandelt wurde, kam es zu keiner weiteren Abstimmung. Stattdessen wurde im Protokoll der Ausschusssitzung festgehalten, dass der Bürgermeister den Bau von Sandkasten und Rutsche öffentlich zugesagt hat.