„Das hat richtig Spaß gemacht!“, sagte der kleine Junge ernsthaft und fast ein bisschen altklug zu einer noch immer schmunzelnden Erzieherin, nachdem er zuvor mehr als eine Stunde zusammen mit über 50 anderen Kindern aus den Hattersheimer Kindergärten „Wirbelwind“, „Zwergenhöhle“ und „Südwest“ gespannt, hingerissen und begeistert dem „Geschichtenerzähler“ Klaus Adam in der Stadtbücherei zugehört und zugeschaut hatte.
Denn Klaus Adam ist nicht nur einfach ein „Geschichtenerzähler“, er ist auch ein „Liedersänger“ und „(Ver-)Zauberer“, der die Kinder mit seinen erzählten und gesungenen Märchen und seinen „Zaubertricks“ sehr amüsiert und in seinen Bann zog. Ob er von „Prinzessin Mia“ erzählt, die mit den von ihrem Geburtstagsessen übrig gebliebenen und in ihrer Hosentasche aufbewahrten Spaghetti (an dieser Stelle schlugen einige der Erzieherinnen die Hände vor die Augen!) Luftballons an ihrem rosa Fahrrad befestigt und damit über Dorf und Wiesen fliegt, ob er einmal grazil wie Dornröschen die Wendeltreppe in den Schlossturm (um seinen Hocker herum) empor lief oder „100 Jahre später“ wie ein junger Prinz dieselbe Treppe hinaufpolterte oder ob er mit den Kindern das Spiel „Du wirfst Nix und ich fange Nix“ (das „Nix“ landete immer deutlich sicht- und hörbar in der dafür vorgesehenen Tüte) spielte, die Kinder lachten und quietschten vor Vergnügen.
Klaus Adam erzählt und spricht nicht in einer „Märchenerzähler-Sprache“, sondern genauso, wie die Kinder auch: da möchte Prinzessin Mia „schluffige Jeans“ tragen oder „heult ihrem Vater schwer was vor“, die Spaghetti in der Hosentasche fühlen sich „total gut an“, Dornröschen „schnarcht tierisch“, der Wolf sagt „Dumme Pute“ zu Claudia Rotkäppchen und der Zwerg ist „stinkesauer“ als er hört, dass Claudia seinen Namen doch kennt.
Ganz sicher wurde an dem Tag von einigen der kleinen Zuschauer der „Zaubertrick“ der „verliebten Zeigefinger“, die so gerne küssen („Ihhh- küssen!“) wollen, noch einige Male geübt – damit der Trick auch gut nachgemacht werden kann, hatte Klaus Adam ihn extra in „Zeitlupe“ und mit untermalendem Pfeifen als „Musik“ eindrucksvoll vorgeführt.