Ein zukunftsweisender Handlungsleitfaden

Ausschuss UBV: Inhalt, Ziele und Pläne zum integrierten Stadtentwicklungskonzept wurden näher vorgestellt

Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am Dienstagabend in der Stadthalle. Jan Schulz von bb22 brachte den Ausschussmitgliedern das ISEK mit einer Präsentation näher.
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am Dienstagabend in der Stadthalle. Jan Schulz von bb22 brachte den Ausschussmitgliedern das ISEK mit einer Präsentation näher.

mpk

Am Freitag, 7. November, erfolgte in Hattersheim der öffentliche Startschuss zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das hier unter dem Projektnamen Projekts „Hattersheim – Zukunft findet Stadt“ läuft. Auch in der Bürgerversammlung am 19. November wurde das ISEK thematisiert, und nun wurde am Dienstagabend im Ausschuss Umwelt, Bauen und Verkehr (UBV), der ausnahmsweise in der Stadthalle am Karl-Eckel-Weg tagte, das gesamte Projekt noch einmal umrissen.

Eingeladen waren Jan Schulz von bb22 architekten + stadtplaner sowie Sophie Büchner von der Stadtberatung Fries. Beide Unternehmen unterstützen die Stadt Hattersheim bei diesem wichtigen und zukunftsweisenden Projekt.

Jan Schulz beschrieb dabei den Rahmen des ISEK und schilderte den aktuellen Stand. Beim ISEK gehe es um die zukünftige Entwicklung der Stadt Hattersheim auf allen Ebenen, sprich: wie sich die Lebens-, Arbeits- und Freizeit sowie die Erholungssituation in der Stadt weiterentwickeln soll. Es handelt sich dabei um ein langfristig angelegtes, strategisches Konzept, das in den kommenden Jahren als Handlungsleitfaden für alle Entscheidungen in der Stadtpolitik und der Verwaltung dienen soll. Erarbeitet wird dieses Konzept intensiv gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Schlüsselpersonen und Akteuren vor Ort, so Schulz. Bei Null fängt man dabei nicht an, bereits ausgearbeitete und existente strategische Konzepte finden selbstverständlich auch Berücksichtigung.

Thematisch ist die Erstellung des ISEK recht vielschichtig aufgebaut: Miteinbezogen werden beispielsweise die Identität und die soziale Zukunftsfähigkeit der Stadt, die Stadt als Wirtschafts- und Arbeitsstandort, der hiesige Klimaschutz, die verkehrliche und technische Infrastruktur sowie der gesamte Komplex "Wohnen". In den vergangenen Wochen habe man sich primär damit beschäftigt, durch Analysen den Ist-Zustand zu ermitteln, und als nächstes sollen nun Entwicklungsziele ausgearbeitet werden. Hier fließen auch bereits die Beiträge ein, die im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Alten Posthof, gesammelt wurden.

Berücksichtigt werden auch die Eigenheiten der einzelnen Stadtteile, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Wohnsituationen in Hattersheim, die Flussuferlage von Okriftel oder Aspekte von Landwirtschaft und Freizeit in Eddersheim.

Sophie Büchner von der Stadtberatung Fries legte in ihrer Vorstellung des ISEK den Fokus auf die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung der Bevölkerung. Zur Auftaktveranstaltung am 7. November im Alten Posthof zog sie ein überaus positives Fazit. So habe man dort etwa 200 Personen erreicht, und dem Feedback der Verwaltung zufolge waren darunter erfreulicherweise auch Zielgruppen zu finden, die man sonst nicht ganz so leicht mit ins Boot holen kann. An vier Themenstationen wurden Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung viel Platz gegeben, und selbst Kinder durften mit Klemmbausteinen ihre Vision von einem zukünftigen Hattersheim selbst bauen.

Ein zentraler Baustein zur Öffentlichkeitsbeteiligung zum ISEK ist die Onlinepräsenz: Die Homepage www.zukunft-hattersheim.de ist online, und dort kann man auch an einer umfangreichen Online-Umfrage teilnehmen. Bislang wurde diese Umfrage 295 Mal komplett ausgefüllt, zudem haben sich 111 Personen zum Newsletter des Projekts angemeldet. Mit dem Grad der bisherigen Beteiligung zeigte sich Sophie Büchner sehr zufrieden.

Pläne für 2026

Im kommenden Jahr, das von Januar bis Oktober überwiegend der Konzeption des ISEK dienen wird, sind auch noch weitere Beteiligungsformate für die Bevölkerung fest eingeplant, wie zum Beispiel Stadtteilspaziergänge sowie eine große Abschlussveranstaltung, bevor dann zum Jahresende der Abschlussbericht vorgelegt wird und dann in den politischen Gremien erste Beschlussvorlagen zum ISEK debattiert und verabschiedet werden können.

Bürgermeister Klaus Schindling stellte abschließend noch einmal klar, dass es beim ISEK um eine strategische Ausrichtung gehe. Im Mittelpunkt stünden die Fragen: "Was wollen wir werden? Wollen wir eine Fahrradstadt werden? Wollen wir ein Industriestandort werden? Wir wollen wir uns attributieren, was brauchen wir dazu, welche verkehrlichen Erschließungen sind wichtig?" Das ISEK stelle eine "grobe, rahmenplanende Richtlinie" dar, jedoch keine "ausdefinierte Detailplanung" - Fragen nach der Positionierung von einzelnen Verkehrszeichen etc. gingen "weit über die Ziellinie des ISEK hinaus", so der Bürgermeister.

Und Sophie Büchner ergänzte, dass das letztendliche Konzept Empfehlungen zu Maßnahmen enthalten werde, die beispielsweise lauten können, dass eine bestimmte Straße in Sachen Verkehrssicherheit gestärkt werden soll. Die Prüfung der Umsetzungsmöglichkeiten liegt dann jedoch bei den einzelnen Fachämtern, weil diese sich mit Richtlinien und der Frage nach der Umsetzbarkeit einzelner Mittel und Maßnahmen deutlich besser auskennen.

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
Sicherheitsprüfung
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.


X