Geschlossenes System mit Regenwasser / Beschädigte Ornamente erneuert
Der Brunnen am Okrifteler Kirchplatz hatte eine umfangreiche Sanierung bitter nötig: Das kalkhaltige Wasser hatte dem roten Sandstein über die Jahre hinweg schwer zugesetzt, Vandalen hatten mit Eisenstangen die Ornamente beschädigt und Autounfälle taten ihr Übriges.
Bürgermeister Klaus Schindlich war die Instandsetzung des ramponierten Brunnens ein wichtiges Anliegen, und so initiierte er zusammen mit Bernd Caspari, seines Zeichens unter anderem Ehrenvorsitzender des Vereinsrings, Schreinermeister und Mitglied bei den Okrifteler Geschichtsfreunden e. V. sowie dem Gas- und Wasserinstallateur Werner Wagner die nötigen Maßnahmen, um den Brunnen wieder fachmännisch in Gang zu bringen.
Mehrmals musste der Brunnen von einer Fachfirma mit Trockeneis behandelt werden, bis er endlich wieder kalkfrei erstrahlen konnte. Um künftig Kalkschäden an Pumpe und Sandstein vorzubeugen, kommt dort nun ausschließlich Regenwasser in einem geschlossenen System zum Einsatz. Dieses System hat ein Fassungsvermögen von etwa 600 Litern, das Wasser steuerte Werner Wagner aus eigenem Vorrat bei. Caspari und Wagner haben vor einiger Zeit eine Art Patenschaft für den Brunnen übernommen, vieles steuern die beiden in Eigenleistung bei. "Wir haben hier die geballte Expertise, mit einem großen Herz für Okriftel", stellte Bürgermeister Schindling freudig fest; die ganze Stadt sei hierfür dankbar und froh, "denn sowas findet man selten heutzutage".
Die Geschichtsfreunde finanzierten die bauwerksgerechte Wiederherstellung der beschädigten Ornamente. Für die Stadt Hattersheim am Main belaufen sich die Restaurierungskosten auf etwa 5.000 Euro.
Auch der Brunnen vor der katholischen Kirche St. Martinus in Hattersheim wird momentan renoviert. Die dortige Technik wird ebenfalls instandgesetzt, die umfangreichen Kalkablagerungen werden beseitigt, die Arbeiten sollen in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Und auch dort soll womöglich Regenwasser zum Einsatz kommen, damit sich gar nicht erst wieder hässliche und widerspenstige Kalkablagerungen bilden.
Schindling begrüßt das Engagement der beiden Okrifteler: "Ich bin Werner Wagner und Bernd Caspari sehr dankbar, dass sie sich immer wieder des Brunnens vor der evangelischen Matthäuskirche annehmen, ihre Fachkompetenz einsetzen, um die Anlage instand zu halten. Schön, dass der gemütliche Kirchplatz, gerade in der Sommerzeit, von unseren Bürgerinnen und Bürgern wieder zum Innehalten genutzt werden kann. Das kühle Nass des Brunnens lädt geradezu zum Verweilen ein."