Wenn Bodybuilder am Wettkampftag die Bühne betreten, entscheidet insbesondere ihr Geschlecht, wie sie ihren Körper auf der Bühne in Szene setzen sollen: Männer sollen stark, dominant, gewaltig auftreten – eben das Bild eines harten, echten Mannes, eines griechischen Gottes verkörpern. Frauen hingegen sollen sich in vielen Teilnahmeklassen elegant und grazil inszenieren - ein wenig flirten und kokettieren, natürlich auf hohen Schuhen, aufwendig frisiert und geschminkt.
Die Bodybuilding-Bühne wird damit zum Sinnbild für gesellschaftliche Erwartungen an Männer und Frauen. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Um diese Geschlechterstereotype aufzubrechen, hat der Hattersheimer Nicolas Rojas am Sonntag, 15. Oktober, bei der Europameisterschaft des Bodybuildingverbands INBA in Germersheim einen ganz besonderen Show Act präsentiert: eine Posing-Kür, die fließend zwischen typisch männlicher und typisch weiblicher Darstellung variierte – und zwar in knallroten High Heels.
Die knapp dreiminütige Performance sollte verdeutlichen, dass es bei der Posingkunst (und übrigens auch im echten Leben) darum geht, sich selbst auszudrücken – so wie man ist und ganz frei von Erwartungen, wie man sich als Mann oder als Frau zu zeigen hat.