Hochheimer Weinbauverein bestens aufgestellt

HOCHHEIM …

… (eb) - „Der Hochheimer Weinbauverein ist ausgezeichnet geführt“, so würdigte der Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes, Stefan Ress, bei seinem Antrittsbesuch anläßlich der Jahresmitgliederversammlung des Hochheimer Weinbauvereins die aktive Arbeit für Weinbau und Weinkultur an der Schnittstelle zwischen dem mittleren Rheingau und dem „oberen Rheingau“ im Main-Taunus-Kreis. Die Einzigartigkeit des Rheingaus mit seinen gewachsenen Strukturen und mit seiner unvergleichlichen Landschaft gelte es, den Menschen in der Region und Besuchern aus aller Welt noch mehr nahezubringen. Umweltschutz und Landschaftspflege seien große Herausforderungen zur Erhaltung des Weinbaus als prägendem Berufsstand.

Weinerlebnispfad

Als Gastredner gab der Geologe Dr. Peter Böhm, wissenschaftlicher Beauftragter für das umfassende Vorhaben „Terroir Hessen – Weinerlebnispfad“ einen kurzen Zwischenbericht zum Stand der Projektplanung für den Teilabschnitt „Oberer Rheingau“. Grundlage ist die Vereinbarung zur Trägerschaft durch die Regionalpark Rhein-Main Pilot GmbH, die gerade kürzlich unterzeichnet worden war. Das Projekt soll den Weinbau mit seiner Millionen Jahre alten Geologie, mit seiner Geschichte und der Landschaft auf einem Erlebnisweg durch die Weinberge mit Schautafeln und Informationsangeboten von Wicker über Hochheim bis nach Kostheim für Bürger und Besucher aus allen Altersgruppen erlebbar machen und somit einen aktiven Beitrag zum Verständnis für den heimischen Weinbau als Kulturgut und als Werbung für die Weinstädte und den Berufsstand leisten. Gunter Künstler, der maßgebliche Initiator mit seinen vielen Anregungen und Ideen, zeigte den Mitgliedern des Hochheimer Weinbauvereins erste Beispiele zur Verwirklichung des Projektes.

Im Rückblick auf das Jahr 2010 erläutert Vorsitzender Dr. Franz Michel die für viele Winzer kritische Vermarktungs-Situation nach der kleinen Ernte mit witterungsbedingten Einbußen von teilweise über 50 Prozent. In den Berichten aus den verschiedenen Aufgabenbereichen der ehrenamtlichen Vereinsarbeit konnten Annette und Emmerich Himmel von der erfolgreichen gemeinschaftlichen Ausbringung der Pheromone als giftfreie, biologische Methode zum Pflanzenschutz gegen den Traubenwickler flächendeckend in der gesamten Gemarkung berichten, ein Beitrag der Hochheimer Winzer zum Umweltschutz. Thorsten Dienst erinnert als Rebschutzwart an die extremen Witterungsabläufe des Jahres 2010 mit Hitze- und Kälteperioden, die große Herausforderungen an den Pflanzenschutz stellten. Josef Schäfer berichtete über die Zunahme des Vogel-fraßes durch riesige Starenschwärme, die im Herbst über den Main einfliegen und die ganze Ernte eines Weinberges vernichten können, wenn sie nicht rechtzeitig durch Schreckschüsse vertrieben werden. Schon im Frühjahr müssen Krähen, die gerne die jungen Triebe der Reben ab picken¸ aus den Weinbergen vergrämt werden.

Weinkultur pur

Die alljährliche große Öffentlichkeitspräsentation „Weinkultur pur“ in der Kellerei auf dem Falkenberg habe wieder großen Zuspruch von Besuchern aus der ganzen Region gefunden. Wie Uwe Schreiber bestätigt, hätten viele Besucher bei dieser günstigen Gelegenheit ihren Bedarf für die weihnachtlichen Festtage eingekauft. Wie Pia Rosenkranz berichtet, erfreute sich der Weinprobierstand in der Sommersaison weiterhin großer Beliebtheit als Treffpunkt für Hochheimer Bürger und Gäste aus der Region. Eindeutig bewährt haben sich die klaren Regelungen der Stadtverwaltung für die Öffnungszeiten und zur Vermeidung von Lärmbelästigungen der Bewohner in den benachbarten Wohnhäusern. Pia Rosenkranz appellierte noch einmal nachdrücklich an die Standbetreiber um sorgfältige Beachtung der behördlichen Auflagen und bittet die Besucher um Verständnis für die Einhaltung der Vorschriften auch in Weinstimmung in verführerisch lauen Sommernächten.

Besondere anerkennende Erwähnung fand der spontane Einsatz von zahlreichen Hochheimer Winzern für den Umweltschutz und gegen die Zerstörung der Landschaft durch die unverantwortliche Planung der Linienführung der B 40 neu diagonal durch das letzte Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt.

Nach der dreijährigen Wahlperiode waren wieder Wahlen für den Vorstand fällig. Das bewährte Team war bereit, weiterhin die ehrenamtliche Verantwortung für den Berufsstand zu tragen und aktiv dafür zu arbeiten. In geheimer Abstimmung wurden wiedergewählt: Vorsitzender Dr. Franz Michel und Stellvertreter Uwe Schreiber, die weiteren Vorstandsmitglieder sind Thorsten Dienst, Emmerich Himmel, Gunter Künstler, Pia Rosenkranz und Josef Schäfer. Michael Bott wurde als Schriftführer bestätigt. Als Nachfolger für den aus Altersgründen ausgeschiedenen Vertreter der Winzergenossenschaft wurden Johann Wirschinger und als Nachfolger für die bewährte langjährige Kassenführerin, Sigrid Velten, Fabian Schmidt gewählt. Für ihre verdienstvolle Arbeit wurde den beiden ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern herzlich gedankt. Damit ist das Vorstandsteam mit erfahrenen Winzern und jungen Aktiven bestens aufgestellt.

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