Sofort zu Beginn der Partie zeichnete sich ab, was an diesem Nachmittag Trumpf sein sollte: kämpfen, kratzen, beißen. Und das gelang der Spielvereinigung mit Bravour, permanent versuchten die Hochheimer, den Gegner zu doppeln, und liefen konsequent die Gegenspieler an. Dadurch wurde der Gastgeber oft zu Rückpässen zum eigenen Torwart gezwungen, der nicht immer sicher wirkte und den Hochheimern durch schlechte Abschläge leichte Balleroberungen bescherte. Die erste knifflige Situation hatte jedoch die Spielvereinigung zu überstehen, als sich der ansonsten blasse Aaron Wilson in der 7. Minute im Strafraum durchtankte und aus spitzem Winkel an Sven Engel scheiterte.
Bis auf diese Ausnahme hatte der Gast aus Hochheim Ball und Gegner im Griff und ließ kaum etwas anbrennen. Nach einer guten Zweikampfführung im Mittelfeld durch Markus Buchalla startete Tobias Lepka einen Alleingang, sein abgefälschter Schuss wurde zur Bogenlampe und schrammte nur knapp am linken Winkel vorbei (10.).
Den Torschrei auf den Lippen hatten die Gäste in der 33. Minute. Nach einem Eckball landete das Kunstleder bei Sebastian Gredy, der sich das Sportgerät pfannenfertig auf den rechten Schlappen legte und ein Geschoss in Richtung des Oberliederbacher Torhüters Leif Lohrer abfeuerte. Der junge Schlussmann fischte den Ball aus dem rechten Winkel.
Das Spiel lebte vom Kampf und harten Zweikämpfen, wobei es zeitweise auch mal staubte. Jedoch konnten die Hochheimer aus ihrer Lufthoheit zu wenig Kapital schlagen, denn immer wieder verlängerte „Kojak“ Patrick Kiewel die Pille geschickt, nur starteten seine Mitspieler zu spät oder befanden sich bereits im Abseits.
Die zweite Halbzeit sollte ähnlich arm an spielerischen Höhepunkten sein. Allerdings konnten sich die Hochheimer eine glasklare Chance herausspielen, als Gredy eine weite Flanke auf den Kopf von Kiewel platzierte. Dessen Weiterleitung landete bei Lepka, welcher sich hinter dem Rücken von Clemens Fischer davongestohlen hatte. Frei vor Lohrer zirkelte er den Ball über dessen langen Körper hinweg an die Torlatte (60.). Mittlerweile wäre die Führung aufgrund des nun deutlichen Chancenplus und der konzentrierten Deckungsleistung verdient gewesen.
Diese konnte dann nur fünf Minuten später auch bejubelt werden. Erneut war ein Freistoß von Gredy der Ausgangspunkt für entsprechende Verwirrung im Oberliederbacher Strafraum. Markus Buchalla legte überlegt zu Viktor Fessler, der das Objekt der Begierde aus zehn Metern halb rechter Position in den linken Winkel knallte.
Einzig Pascal Fischer forderte danach Engel im Tor der Hochheimer, sonst hatte die gefürchtete Offensive der Gastgeber bei André Pallenberg und Thomas „Kante“ Sopot nichts zu melden. Etwas Ruhe in die Partie hätte kurz vor Schluss Lepka bringen müssen. Eine schöne Ballstafette über Eugen Rerich und den eingewechselten Thomas Apostel erreichte den linken Flügelflitzer, der beim Abschluss viel zu überhastet den Ball direkt aufs Tor brachte, anstatt ihn in Ruhe anzunehmen und sich die Ecke auszusuchen (83.).
So blieb es am Ende beim verdienten, wenn auch knappen Auswärtssieg der Hochheimer. Am kommenden Sonntag trifft die SpVgg ab 15 Uhr auf den Tabellenvorletzten FC Marxheim.
SpVgg: Engel; Schulz (55. Reisz), A. Palenberg, Sopot, Gredy, Rerich, Fessler, Hergenhahn (60. Crnovrsanin), Buchalla, Lepka (70. Apostel), Kiewel.