Großer Applaus für junge Talente und „erfülltes Musizieren“

Frühlingskonzert der Schülerinnen und Schüler der Musikschule Kriftel am Muttertag

Alle Interpretinnen und Interpreten auf einen Blick.

Getreu dem Motto „Alles neu macht der Mai“ lud die Musikschule Kriftel am vergangenen Sonntag, an Muttertag, zu ihrem Frühlingskonzert ins Rat- und Bürgerhaus ein. Rund 50 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer waren der Einladung gefolgt. Nachwuchstalente der Instrumentalklassen boten ein buntes Musikprogramm aus vielen Musik-Epochen.

Sehr beliebt ist die an der Musikschule Kriftel gepflegte Tradition, in den Konzerten die unterschiedlichsten Genres und Musik-Epochen nebeneinander zu präsentieren: Werke aus Barock und Klassik, Rock und Pop oder auch „Elektro Dance Music“. „Gerade für die jüngsten Schülerinnen und Schüler bedeutet die Konzertsituationen echten Stress und kann nicht unerhebliche Ängste auslösen“, so Musikschulleiter Florian Mann. Indem er immer wieder auch Gelegenheiten biete, solche Konzertsituationen zu erleben, möchte er helfen, dass die Schülerinnen und Schüler lernen können, damit umzugehen. Ziel sei es, angstfrei zu musizieren und Gelerntes auch anwenden zu können. „Das wiederum ist die Voraussetzung für erfülltes Musizieren“, so Mann. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden daher selbst, welche Werke sie am liebsten präsentieren und natürlich auch, ob sie überhaupt mitspielen möchten. Dass diese Strategie aufgeht, zeigte sich wieder am vergangenen Sonntag eindrucksvoll.

Musikalisches Talent und innere Ruhe

Das auf den ersten Blick „durchwachsene“ Programm aus Elektro Dance und Barock wurde vom aufmerksam zuhörenden Publikum mit großem Applaus gefeiert. Allen Schülerinnen und Schülern gelang es, in ihrem jeweiligen Programmpunkt mit innerer Ruhe ihr musikalisches Talent hörbar werden zu lassen und das Werk auf ihrer individuellen musikalischen Leistungsebene souverän und mit viel Spaß zu präsentieren.

Noah Wolf, Schlagzeugschüler von Jonas Malek, eröffnete stil- und rhythmussicher das Konzert mit der Schlagzeugbegleitung zu „Brooklyn“ von „Glockenbach featuring ClockClock“. Dieses Werk wird dem Genre „Electro Dance Music“ zugeordnet. „Brooklyn“ ist die Gemeinschaftsarbeit eines Produzentenkollektivs, welches projektweise agiert und veröffentlicht. Unter dem Projektnamen „Glockenbach“ gelang diesem Kollektiv in Zusammenarbeit mit der aus Mannheim stammenden Electro-Pop-Band „ClockClock“ letztes Jahr der Platz 26 in den deutschen Single-Charts. Für „Brooklyn“ wurden sie mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Elisa Guth, Klavierschülerin von Florian Mann, vollzog dann mit „Alter Tanz“ von Joachim van den Hove (1570-1620), einem Scherzo von Anton Diabelli (1781-1858) und dem Evergreen „Der Frühling“ von Antonio Vivaldi (1678-1741) in einer Bearbeitung von Hans-Günther Heumann einen echten Zeitsprung: Sie spielte selbstbewusst und musikalisch, aber auch mit viel Spaß. Für sie war es ihr zweiter Auftritt im Rat- und Bürgerhaus.

Es folgten Beiträge von Gitarrenschülerinnen von Thorsten Müller: Mit viel Gefühl und einer guten Technik für einen guten Klang interpretierten Nele Benger „Irish-Sunset“ von Joep Wanders und Can-Can, Melissa Mohr “If I were a blackbird“ von Konstantin Vassiliev und von den Beatles „All my loving“. Gitarrenschülerin Helena Huang überzeugte mit „Irish Rose“ von Joep Wanders und einem Rondo von F. Carulli (1770-1841). Alle drei luden mit ihren Gitarrenklängen zum Träumen ein.

Samuel Weth, Klavierschüler von Regina Burkert, brachte mit „Tiger Blues“ von Christopher Norton (*1953-) wieder Schwung und Bewegung in das Konzert. Auf die Blue Notes folgten nachdenkliche, aber ebenso schöne Töne, gespielt von Lisa Bernsmann, welche ebenfalls der Klavierklasse von Burkert angehört. Sie spielte von Aram Chatschaturjan (1903-1978), dessen Werke zum UNESCO-Weltdokumenten-Erbe „Memory-of-the-world“ zählen, „Iwan und Natascha“.

Wieder etwas ausgelassener wurde es mit dem berühmten „Tico-Tico“ von Zequinha de Abreau (1880-1935), gespielt auf der Geige von Carolin Weth. Es begleitete sie ihr Bruder Benjamin Weth am Flügel. Carolin Weth ist Violinschülerin von Tommaso Toni.

Es folgten Beiträge der jugendlichen und fortgeschrittenen Gitarrenschüler von Thorsten Müller: Daniel Bresan überzeugte mit „Llrando Se Fue“ von G& U Hermosa und dem Klassiker „My Way“ von Frank Sinatra (1915-1998). Lenard Rohr spielte klangschön und stilsicher von Fernando Sor (1778-1839) ein Allegretto moderato sowie eine spanische Romanze.

Zum Schluss folgte nach den leisen Tönen noch einmal ein Gegensatz, der aber auch eine Weiterführung der bereits präsentieren Reihe an Klassikern war: Robert Lenhard, Schlagzeugschüler von Ulrike Hanf, begleitete am Drum-Set versiert und professionell den Hit „I´ll be waiting“ von Lenny Kravitz.

Beendet haben das Konzert dann die beiden Instrumental-Lehrer Tommsao Toni für Violine und Musikschulleiter Florian Mann, auch Lehrer für Violoncello, mit einem Duo für Violine und Violoncello. Sie spielten von Francesco Geminiani (1687-1762) aus der Sonate in D op.4 Nr.1 die Sätze Adagio und Allegro. Florian Mann bedankte sich am Schluss herzlich bei allen Zuhörerinnen und Zuhörern für die eingegangenen Spenden in Höhe von 185,40 Euro.

Schon einmal vormerken: Das nächste fächerübergreifende Musikschulkonzert findet am 19. November, 11 Uhr, im Rat- und Bürgerhaus statt, der Eintritt ist wie immer frei. Informationen zum Unterrichtsangebot der Musikschule gibt Leiter Florian Mann unter Telefon 0159/03643017, musikschule[at]kulturforum-kriftel[dot]de.

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