Großes Interesse am Erfolgsprojekt Raiffeisenstraße

Kongress FrankfurtRheinMain baut: Erster Beigeordneter stellte „sein Lieblingsprojekt“ vor

Der Erste Beigeordnete Franz Jirasek (2.v.l.) beim Kongress FrankfurtRheinMain baut.

„Die Einbrüche beim Wohnungsbau sind dramatisch, die Kosten steigen weiter und dennoch brauchen wir vor allem in Ballungsräumen dringend mehr Wohnungen. Wer löst den gordischen Knoten und wie schaffen wir es, sozial und ökonomisch verantwortungsvoll die wichtigen Klimaziele beim Bauen zu erreichen?“ Mit diesem Statement wurde in der Einladung zu Hessens größtem Immobilienkongress „FrankfurtRheinMain baut!“ auf Referenten und Diskussionen eingestimmt.

Auf dem Kongress – organisiert vom Regionalverband FrankfurtRheinMain, der IHK Frankfurt am Main und den Immobilienverbänden VdW südwest und BFW - treffen einmal im Jahr Entscheider der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft aus Kommunen, Land und Bund zusammen. Bauträger und Projektentwickler tauschen sich mit Bürgermeistern, Landräten, Bau- und Planungsdezernenten aus. Die Themen diesmal: Wohnungsbau, Energieversorgung und deren Nachhaltigkeit.

Abbau der Bürokratie

Diesmal mahnten die Veranstalter am 5. Juni im Kurhaus Bad Homburg zügige politische Entscheidungen an, damit so schnell wie möglich die dringend benötigten Wohnungen gebaut werden können. Sie sprachen sich dafür aus, den Vorschriftendschungel zu lichten und wirksame finanzielle Anreize zu schaffen. Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, machte deutlich: „Wo kein Wohnraum, da keine Arbeits- und Fachkräfte und damit niemand, der die Wirtschaft ankurbelt.“ Die Verbandsdirektorin des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Claudia Jäger, betonte, wie wichtig abgestimmte Anstrengungen aller Akteure sind: „Damit die Menschen in der Region FrankfurtRheinMain auch künftig gut und gern hier leben.“

Der Hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori sprach in seinem Grußwort über die „Wohnungspolitik der hessischen Landesregierung“ und hob die Bedeutung der Wohnungswirtschaft hervor – zur Erreichung des gemeinsamen Zieles, den Hessinnen und Hessen ausreichend und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen des Bündnisses für Wohnen in Hessen wurden zwei neue Gremien einberufen. Neben einer Arbeitsgruppe, die Handlungsbedarfe im Bereich der Wohnraumförderungsprogramme ermittelt, wurde die Kommission „Innovation im Bau“ geschaffen. Mit dem Hessengeld sollen Bürgerinnen und Bürger beim erstmaligen Erwerb eines Eigenheims unterstützt werden. Prof. Dr. Lars P. Feld von der Uni Freiburg sprach im Anschluss über „Chancen für den Wohnungsbau“.

Als Referent geladen war auch der Erste Beigeordnete der Gemeinde Kriftel, Franz Jirasek, in seiner Funktion als Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewobau) Kriftel. Er stellte im Programmabschnitt „Nachhaltig und kostenoptimiert bauen“ speziell das „Bauen mit Holzmodulen“ vor: 2023 hatte die Gewobau Kriftel den Zukunftspreis der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen (GFB) für das Bauvorhaben in der Raiffeisenstraße 2 a-d erhalten. Dort sind 48 Sozialwohnungen in serieller Holzmodulbauweise entstanden - mit begrünten Dachflächen und einer Photovoltaikanlage. Ein über die Region hinaus vielbeachtetes Modellprojekt. Ausgezeichnet wurden „beispielgebende Ideen, und kreative und inspirierende Projekte“, die zeigen, wie die Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnungen und eine nachhaltige Stadtentwicklung weitergedacht werden kann.

Holz: nachhaltig und klimafreundlich

Jirasek stellte das Projekt ausführlich vor – mit Daten rund um das Konzept, die Planungen, Bauzeit und Kosten. Modern ist das Bauprojekt für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen neben seinem nachhaltigen und klimafreundlichen Baustoff Holz auch aufgrund der nachhaltigen Ausstattung: Die Wärmeversorgung erfolgt über zentrale Luftwärmepumpenanlagen und mit Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dachflächen wird Strom produziert, der neben der Versorgung der Wärmepumpen über ein Mieterstrommodell direkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern verbraucht werden kann.

Die Wohnungen selbst sind allesamt barrierefrei, sechs der 48 Wohneinheiten wurden rollstuhlgerecht hergerichtet. Ein Aufzug, der jeweils die Gebäude A und B voneinander trennt, transportiert gehbehinderte Mieter sicher in den zweiten Stock. Auch die beiden dreigeschossigen Gebäude C und D wurden durch einen Aufzug und Laubengänge erschlossen. Von den 48 Pkw-Parkplätzen wurden sechs zur Raiffeisenstraße angeordnete Parkplätze als Behindertenplätze hergestellt. Es gibt Parkplätze für E-Fahrzeuge und großzügige überdachte Flächen vor den Wohnungen bieten sich als Fahrradabstellplatz oder Treffpunkt an.

Insgesamt entstanden fünf Ein-Zimmer-Wohnungen, sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen, 21 Drei-Zimmer-Wohnungen, elf Vier-Zimmer-Wohnungen sowie fünf Fünf-Zimmer-Wohnungen bereit. 30 Wohnungen sind für Menschen mit geringem Einkommen (7,80 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter) und 18 Wohnungen für Mieter mit mittlerem Einkommen (9 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter). Jede Wohnung verfügt über eine Terrasse, Loggia, Dachterrasse oder einen Balkon. Die Gesamtkosten des Vorzeigeprojekts beliefen sich auf 17 Millionen Euro. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich auf dem Kongress so oft und interessiert auf das Projekt angesprochen worden bin“, so Jirasek.

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