"In Kriftel kracht die Kerb wie Sau"

Mitreißende Kerb 2024 mit Umzug, Rummelplatz und großer Sause im Festzelt

Kerbeumzug am Sonntag: Die Kerbeborsch und -mädels präsentierten den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern am Lindeneck ihr Können.

Es war eine Kerb, wie man sie kennt: Das traditionelle bunte Treiben auf den Krifteler Straßen und im Freizeitpark ging am vergangenen Wochenende wieder fröhlich über die Bühne. Mit allem, was man so mag - und lieb gewonnen hat.

Pünktlich um 14 Uhr wurde am Samstagnachmittag der zuvor eigenhändig geschlagene Kerbebaum durch Kriftel an seinen Bestimmungsort im Freizeitpark neben dem Festzelt gezogen und dort gekonnt errichtet. Dort warteten schon etliche feierfreudige Freunde von Kerb und Kerbegesellschaft auf diesen ersten Programmpunkt, bevor es dann abends ins Festzelt ging: Bereits am 12. September erklärte die Kerbegesellschaft, dass das Kartenkontingent für den Vorverkauf frühzeitig ausverkauft war - ein paar Tickets für die Abendkasse wurden jedoch auch noch zurückgehalten. Vor voller Hütte begeisterte dann der "Franken X-Press" bis in die Nacht hinein das bestens gelaunte Zeltkerb-Publikum mit den größten Hits aus den letzten 30 Jahren Pop- und Rockgeschichte. Ob Wiesen-Hits, aktuelle Chartstürmer, Schlager oder Oldies: Mit ihrem druckvollen Bläsersatz bescherte die achtköpfige Band der hiesigen Gemeinde eine mitreißende Partynacht.

Längst im Gange war am Samstag natürlich auch schon der Rummelplatz im Freizeitpark für Jung und Alt, mit diversen Buden, Fahrgeschäften, Essensständen und launigen Attraktionen. Ein großer Spaß, insbesondere auch für Kinder und Jugendliche, die dort gerne abhängen, Autoscooter-Karambolagen fabrizieren und Waffeln, Zuckerwatte und Popcorn genießen.

Der Kerbesonntag begann zunächst mit einer eher besinnlichen Tradition: Anlässlich der Kirchweih statteten die Kerbeborsch und -mädels der Katholischen Kirche St. Vitus zum morgendlichen Gottesdienst einen Besuch ab. Dabei übernahm diesmal Pfarrer i.R. Franz Lomberg, der ehemalige Pfarrer der Hattersheimer Kirchengemeinde St. Martinus, die Vertretung von Helmut Gros. Der Festgottesdienst ist fester Bestandteil einer jeden Krifteler Kerb, und pünktlich zum einladenden Glockengeläut standen die Kerbeborsch nach einer sicherlich eher kurzen Nacht vor dem Gotteshaus, um dort feierlich zum Gottesdienst einzumarschieren.

Als nächstes stand dann das traditionelle Promi-Fußballspiel auf dem Krifteler Sportplatz auf dem Programm. Der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner pfiff - wie immer - die Partie zwischen der Krifteler Prominenz und der Mannschaft der Kerbeborsch an. Nach einer überaus torreichen Partie, zu der auch Bürgermeister Christian Seitz drei Treffer beisteuerte, triumphierten schließlich die Prominenten nach Elfmeterschießen.

Kurz nach 14 Uhr war wieder gefühlt die ganze Gemeinde auf den Beinen: Der große Kerbeumzug stand an, und wie immer schlängelte er sich, ausgehend von der Raiffeisenstraße, durch die Frankfurter Straße, die Lindenstraße, die Richard-Wagner-Straße, Taunusstraße, Kirchstraße und Kapellenstraße zum Freizeitpark. Besonders rund um den Lindenplatz versammelten sich besonders viele Bürgerinnen und Bürger, und dort überzeugten dann auch die Kerbeborsch- und -mädels besonders mit ihrer Sangeskunst.

Mit dabei waren außerdem der Musikverein Nordenstadt, die Kinder- und Jugendfeuerwehr Kriftel, die Abteilungen Kinderturnen und Rhythmische Sportgymnastik der TuS, der SV 07 Kriftel mit seinem Nachwuchs und vielen Eltern (inklusive "Ultra Moms"!) und der RV Germania 1913 Kriftel e.V. Der Krifteler Karneval Klub brachte bereits sein nächstjähriges Kampagnenmotto "Dschungel Karneval" auf die Straße, und die Anlehnung an das RTL-Format "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" wurde dabei schnell offensichtlich. Und auch das so erfolgreiche Brass & Drum Corps, die Heimat- und Festwagengesellschaft und die DLRG durften natürlich nicht fehlen. Dabei schenkten - neben den Kerbeborsch - auch wieder Bürgermeister Christian Seitz und erstmals auch der neue Erste Beigeordnete Martin Mohr fleißig erfrischende Getränke an die Zuschauerinnen und Zuschauer aus.

Das Ende des Zuges markierte natürlich wieder der Wagen der Kerbegesellschaft Kriftel, und dort ließ man sich diesmal genüsslich über die mäßig beliebte Nachbarstadt Hofheim aus: "In Kriftel kracht die Kerb wie Sau - Hofheim guckt nur blöd, genau!" stand dort in großen Lettern geschrieben, und an der Seite des Wagens prangten weitere Provokationen: "Kriftel feiert laut und krass - Hofheim bleibt der lahme Spaß!".

Der Zug wurde immer größer und größer, denn viele Bürgerinnen und Bürger folgten selbigem wieder in den Freizeitparkt, um dort zu feiern und dann ab 17 Uhr die launige Live-Musik der "Äppel-Quetscher" im Festzelt zu genießen oder sich auf dem Rummelplatz die Zeit zu vertreiben.

Am Montagmorgen ging es dann auch schon wieder ab 10 Uhr weiter: Es wurde zum traditionellen Kerbe-Frühschoppen ins Festzelt geladen. Rund um Gickelschlag und Musik genossen viele Bürgerinnen und Bürger den fröhlichen und gemütlichen Kerbemontag in und um das Kerbezelt im Freizeitpark herum. Für den 1. Vorsitzenden der Kerbegesellschaft, Michael Wipfler, war dies wieder ein besonderes Highlight: "Es kamen sehr viele Krifteler Firmen mit ihren Angestellten. Ich finde es so toll, das so viele auch in der heutigen Zeit an dieser Tradition festhalten", resümierte er anerkennend.

Und auch sonst zeigte sich Wipfler sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Kerb: "Das Festzelt war an allen Tagen sehr gut besucht. Am Samstagabend viele junge Menschen, und am Sonntag dann eher die Älteren. Insgesamt eine wirklich tolle Zeltkerb!"

Und auch der Wettergott spielte weitgehend mit: "Wir sind sehr dankbar, dass wir an den Kerbetagen so gutes Wetter hatten. Zwar fand die Kerb-Beerdigung im strömenden Regen statt, aber besser als wenn es zum Beispiel am Sonntag beim Kerbeumzug geregnet hätte", so Wipfler. Und ein weinender Himmel passt ja irgendwie auch zu so einem Trauerzug...

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