TuS Abt. Handball Ukrainische Damen-Nationalmannschaft vor EM-Quali-Spiel zu Gast in Kriftel

Die ukrainische Handball-Nationalmannschaft der Damen trainierte in der Schwarzbachhalle.

Gut gelaunt schlendert der Tross in seinen gelb-blauen Trainingsanzügen in die Krifteler Schwarzbachhalle. Ein freundliches Hallo, Handshake von Trainer Vitaly Andronov und dem Physio – und ein erster Blick in die Sportstätte: alles in Ordnung. Es ist ein hoher Besuch an diesem Donnerstagmorgen in der Krifteler Halle. Die ukrainische Handball-Nationalmannschaft der Damen hat sich zu einem Training angesagt. Eine besondere Einheit, denn am Abend bestreiten die Frauen ihr Euromeisterschafts-Qualifikationsspiel in Wetzlar gegen Deutschland. So viel vorweg: Sie verlieren die Partie nach phasenweise starker Leistung und einer Fünf-Tore-Führung in der ersten Halbzeit am Ende gegen den Favoriten mit 24:31, haben aber nicht nur mit ihrer zum Teil unbekümmerten Spielweise die Herzen der rund 2.500 Zuschauer erobert.

Das gilt auch am Vormittag für die drei Beobachter in der Halle – Hausmeister, Vereins- und Pressevertreter sowie Teambetreuer. Letzterer ist Felix Wrobel vom Deutschen Handball-Bund (DHB), der sich als Verband um die besonderen Gäste aus dem vom Krieg geschüttelten Land kümmert. So sagte die Handball-Abteilung der TuS Kriftel nach Absprache mit der Gemeinde auch gerne zu, den Ukrainerinnen zwei Mal die Schwarzbachhalle für das Training zur Verfügung zu stellen. Denn nicht jede Arena ist dafür geeignet – schließlich benutzen auch die Nationalteams das Harz für die Hände, ebenso wie Kriftels Damen und weibliche A-Jugend in der Oberliga. Somit ist die Halle dafür freigegeben.

Die erste Einheit nutzen die besonderen Gäste aber nicht. Zu groß waren die Strapazen nach der Anreise. In Uzgorod in der Ukraine haben sie sich zuerst getroffen. Aus vielen Richtungen sind die Damen eingeflogen, spielen viele doch in ausländischen Ligen in Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Nach dem kurzen Heimspiel auf sicherem Terrain ging es für den Tross mit 13 Feldspielerinnen, drei Torfrauen, Trainer, Torwarttrainerin, Physio, Team-Manager und Ärztin nach Budapest. Von dort wiederum nach Training dann nach Neu-Isenburg in Hotel. Doch allein an der Grenze aus der Ukraine hätten sie bei der Ausreise 15 Stunden warten müssen, wird berichtet. Deshalb wird der Tag vor dem Spiel zur Erholung genutzt.

Umso aktiver sind die Damen am nächsten Morgen in Kriftel. Ein schnelles kleines Selfie und die Bitte, ein nasses Handtuch für die Schuhe gegen das Wegrutschen zu bekommen – dann kann es losgehen. Mit Übungen, die mancher Handballer auch aus eigenen Einheiten kennt: Ring- und Huckepacke-Spiele, dann ein paar Kämpfchen paarweise um den Ball, auch Liegestütze mit und ohne Spielgerät. Schon beim Passen und Kreuzen fällt dann aber der Unterschied zu jeder Kreis- oder Bezirksklasse-Mannschaft auf: Der Ball fällt kaum zu Boden, das Tempo ist beeindruckend. Auch Felix Wrobel, der Halbjahres-Praktikant im Bereich Leistungssport des DHB und selbst Bezirksliga-Handballer, staunt.

Wie er berichtet, sei die Stimmungslage eigentlich in Ordnung. Alles laufe sehr unkompliziert, geht auf Englisch. Essen, Video-Sitzungen, Ausruhen, Training – das bestimmt den Ablauf bis zum großen Spiel. Wie der Physio wiederum betont, seien die Damen stolz, ihr Land zu vertreten. Sie versuchen dabei, ihre Sorgen und schlechten Gedanken zu Hause zu lassen. Denn es ist ja auch ihr Job, den sie ausüben. Aber natürlich sei die Lage schwierig. An Handball im Kriegsland ist kaum zu denken – vielmehr dann schon immer mal wieder auch durch die Medien an all die Landsleute, die in Gefahr schweben. Der Physio erinnert sich an Training in gefährdeten Regionen. Wenn der Alarm kommt, dann ist auch der Sport schnell Nebensache.

An diesem Vormittag in der Krifteler Schwarzbachhalle aber nicht. Da legen sich die Damen schon mächtig ins Zeug – auch wenn sie am Abend noch mal bis zu 60 Minuten gegen das deutlich favorisierte Team Deutschland gehen müssen. Immer wieder zittern Latte und Pfosten auch ob der kräftigen Würfe der Damen, wo mancher Herren-Handballer staunen würde. In den Spielchen in Über- und Gleichzahl wird sich nichts geschenkt. Trainer Andronov, früher selbst Nationalspieler und auch mal Trainer der Ukraine-Männer, unterbricht immer wieder, korrigiert und gibt Tipps. Mit einem aufmunternden „Dawai, dawai“ wird das Team angespornt.

Das wird am Abend zwar keine Punkte, aber viel Anerkennung für eine starke Leistung in einer schwierigen Situation bringen. Mit 10:4 führt die Ukraine sogar, jeder Treffer wird auf dem Feld und der Bank ausgelassen bejubelt. Doch schon vor der Pause zieht Deutschland vorbei, die starke Abwehrarbeit kann die Ukraine nicht komplett durchhalten, während die deutsche Defensive immer stärker wird. Einen starken Eindruck macht Tamara Smbatian mit am Ende sieben Toren – sie hat auch schon beim Training in Kriftel ihr Können aufblitzen lassen. Und so sollte dem Team nicht bange sein vor dem zweiten und für sie wichtigeren Qualifikationsspiel gegen die Slowakei am Sonntag. Es ist zwar ein Heimspiel für die Ukraine, muss aber in Polen ausgetragen werden. Das sagt eigentlich schon alles über die Lage und Leistung dieser Sportlerinnen aus, vor der jeder nur den Hut ziehen kann.

F2-Jugend: Spielfest bei der HSG Dotzheim/Schierstein

Eine erfolgreiche Fahrt nach Wiesbaden erlebte die F2-Jugend. Denn beim Spielfest mit den Mannschaften HSG Dotzheim/Schierstein I, HSG BIK Wiesbaden und SV Seulberg erlebten die Trainer Tatjana Lehmann und Leo Roßkothen mit den Kindern einen entspannten Tag. Sie lobten das sehr gute Zusammenspiel und gute Ansätze in der Abwehr. Die Pässe aus dem Torraum an die Mitspieler könnten allerdings noch etwas sicherer werden. Dem Team gelangen am Ende zwei Siege in den drei Spielen. Alle Mädchen und Jungen erhielten die gleichen Spielanteile. Da das Trainerduo viele Kinder im Team hat, kam bei diesem Spielfest eine andere Zusammensetzung zum Einsatz. Und so waren die Coaches insgesamt sehr zufrieden, auf die Leistungen und den Spaß lässt sich weiter aufbauen.

Es spielten: Carolina Fries, Linda Heider, Christian Neumann, Felix Fuchs, Hanna Wipfler, Johanna Ritter, Mayla Weymann, Samuel Grube, Helena Schnetz.

G-Jugend: Spielfest in Nied

Jetzt ging es für elf Jungs und Mädels in den Frankfurter Stadtteil zum Spielfest. Die Halle war leicht zu finden, ein Parkplatz dagegen schwer, da vor der G-Jugend noch ein anderes Turnier in der gleichen Sportstätte stattfand.

Doch davon ließ sich die Mannschaft nicht bremsen. Nach einem gemeinsamen Aufwärmspiel Hundehütten-Fangspiel mit allen Kindern ging es gleich im Anschluss für die Krifteler G-Jugend ins erste Spiel. Gut gelaunt, aber leicht nervös haben sich die Kinder gut geschlagen. Dabei konnten sie ihre im Training gelernten Übungen gut umsetzen und wertvolle Handballerfahrung mitnehmen. Der Spielparcours war sehr beliebt, und die Kinder konnten sich dort in den Spielpausen am Barren, bei Kletterspielen und an den Reifen zusätzlich austoben.

Nach sechs Spielen wurde die tollte Leistung aller Kinder bei der Siegerehrung mit Medaillen, Gummibärchen und einer Siegerurkunde honoriert.

Ergebnisse

Der vergangene Spieltag brachte für die MSG Schwarzbach I einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf gegen Favorit Holzheim. Für die Damen I reichte es hingegen trotz des starken Einsatzes nach einem deutlichen 9:20-Rückstand nicht zu einem Zähler gegen Aufsteiger Hüttenberg. Auch die Männer III unterlagen im Derby knapp.

Noch hauchdünner wurde es für die weibliche A-Jugend in der Oberliga. Mit der Schluss-Sirene gelang Meta Kilp das Siegtor. Das war nach zuvor unglücklichen Punktverlusten in Nordenstadt und gegen Spitzenteam Bachgau dann Balsam.

  • Männl. B-Jugend: TuS Nordenstadt – JSG Schwarzbach 24:26
  • Männl. C1-Jugend: TSG Oberursel II – JSG Schwarzbach 25:38
  • Damen I: Kriftel – TV Hüttenberg 23:28
  • Männer I: MSG Schwarzbach – TuS Holzheim II 31:31
  • Männer III: MSG Schwarzbach – TSG Münster IV 32:33
  • Weibl. A1-Jugend: Pfungstadt/Egelsbach – Kriftel 24:25
  • Weibl. C2-Jugend: HSG Epp/La II – Kriftel 25:22

Vorschau

Es sind dann Herbstferien, daher läuft nur ein ausgedünntes Programm für die Handballer vom Schwarzbach. Allerdings mit wichtigen Spielen. Für alle vier Teams geht es um Punkte für den Klassenverbleib. Die Damen I, Männer I und Männer II sind wegen Personalproblemen nicht gut gestartet, wollen und müssen nun wieder punkten. Das wollen auch die heimstarken Damen II im Derby. In der Ferienwoche dann organisieren die Handballer wieder ihr beliebtes Camp mit 55 angemeldeten Kindern.


Sonntag, 22. Oktober

  • Damen I: Hoof/Sand/Wolfhagen – Kriftel, 18 Uhr
  • Männer I: TV Petterweil – MSG Schwarzbach, 15.30 Uhr
  • Damen II: Kriftel – HSG Hochheim/Wicker, 18 Uhr, SBH
  • Männer II: TV Petterweil III – MSG Schwarzbach, 13.30 Uhr

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