Heiße Rhythmen rufen Erinnerungen wach

Bei der Frauenfastnacht beim TV 1883 Bischofsheim gab es viele Orden

BISCHOSHEIM (pm/sog) Der TV 1883 lud zu seiner jährlichen Frauenfastnacht in die alte Turnhalle, und als Robert Harff mit dem „Narrhalla-Marsch“ den Beginn der Veranstaltung anzeigte, waren die Reihen dicht gefüllt. Die Moderatorin des Abends, Ursula Kasper, begrüßte die Närrinnen mit launigen Versen und kündigte als ersten Programmpunkt die XS-Dancers des Turnvereines an.

 

Diese muntere Truppe hatte vor Kurzem einen Auftritt bei „Jugend in der Bütt`“ in Mainz und begeisterte auch an diesem Abend mit ihrem orientalischen Tanz das Publikum. Natürlich wurde laut klatschend eine Zugabe gefordert, die auch sehr gerne gegeben wurde. Als Dank erhielten die Mädchen und ihre Trainerinnen, Nicole Botens, Olivia Schindel und Nadja Thon-Vietze „richtige Orden“ verliehen. Ursula Kasper bedankte sich dafür beim Vorstand, der diese Anschaffung genehmigt hatte. 
Wie in jedem Jahr hieß es dann „ran an die Wurst“, die das bewährte Wirtschafts-Team des TV vorbereitet hatte. Gut gestärkt wurden die Rope-Skipper empfangen. Sie präsentierten ein großartiges Programm und die Zuschauerinnen waren von dem atemberaubenden Tempo, sowie den rhythmischen und synchronen Darbietungen hellauf begeistert. Die Leitung dieser tollen Gruppe haben Nicole Jadwiczek und Anja Thon und die Beiden können auf die Leistungen ihrer Schützlinge sehr stolz sein. Natürlich ließ man auch sie nicht ohne Zugabe gehen. 
Der erste Vortrag des Abends kam von Marie Weber. Sie ist eine Garantin für feinen Humor und lässt es sich – trotz ihres hohen Alters – nicht nehmen, alljährlich in die Bütt zu steigen und alle zum Lachen zu bringen. In diesem Jahr erschien sie als Braut, die die große Liebe beim Feuerwehrumzug gefunden hatte. Noch am gleichen Abend kam man zur Sache und mit der Jungfräulichkeit war es vorbei. Da halfen auch die Bedenken der Mutter nichts, denn was sein muss, das muss sein. Als dann beim Brautunterricht der Pfarrer das junge Paar informierte, dass sie frei erklären könnten, was sie wollen, gab es nur eine Antwort: „Was heißt wolle, mir müsse!“ Für ihren Beitrag erhielt Mariechen, wie sie liebevoll genannt wird, stehende Ovationen und Ursula Kasper meinte, dass sie sicher so alt werde wie Jopie Heesters, dann könnte sie noch einige Jahre beim TV in der Bütt stehen.
Frischen Wind und viel Schwung brachten dann die Dancing Teens in die Turnhalle. Ihre Rock 'n' Roll-Präsentation riss die Damen von den Stühlen und bei einigen riefen die heißen Rhythmen längst vergessene Erinnerungen an die eigene Jugend hervor. Obwohl Ursula Kasper meinte, dass man nicht ganz so gelenkig war und die Bewegungen damals etwas sparsamer ausfielen. Nach einer Zugabe erhielten auch sie den Orden und die Trainerinnen (das bewährte Team, das auch die XS-Dancers betreut) wurden für ihre hervorragende Arbeit gelobt.
Nach einigen Schunkelrunden heizte Christian Ohm als DJ Ötzi den Damen mächtig ein. Beim „Anton aus Tirol“ und „Einen Stern, der deinen Namen trägt“ wurde kräftig mitgesungen und gejubelt. Die Frauen der Dienstagabend-Gymnastik ließen im Turnerheim Wildwest-Romantik aufkommen. Mit ihren Liedern von Cowboys und Indianern trafen Gertrud Eberling, Traute Kirchner, Eike Markgraf, Gudrun Mauer, Lotte Meißner, Birgit Sauer, Edda Schneider, Christa Seeger und Annelie Zimmer den Geschmack des Publikums. Allseits bekannte Schlager wurden gekonnt umgesetzt und brachten den Saal zum Kochen. Wie in jedem Jahr, hatte sich diese Gruppe wieder hervorragend präsentiert und wurde ihrem guten Ruf gerecht.
Inge Ohm berichtete anschließend von ihrem anstrengenden Alltag als Diplommasseuse. Leider hat sie es nicht immer mit seriösen Kunden zu tun. Denn einige Männer haben leider falsche Vorstellungen, was zu ihren Leistungen gehört. Einen hat sie direkt wegmassiert, was ihr von seiner Frau einen großen Schein einbrachte. Nach der Verleihung des Hausordens machte Ursula Kaspar dann klar, dass Inge nun jeden Mittwoch nach der Turnstunde den Muskelkater ihrer Mitstreiterinnen wegmassieren muss. 
Beim anschließenden Feuerwehrunterricht wurden Kloppermann (Waltraud Hübel), Dusselmeier (Ursula Kasper), Hoppedotz (Marianne Weber) und Hafermehl (Maria Müller) von ihrem Kommandanten (Sonja Guthmann) ordentlich zur Brust genommen. Verzweifelt versuchte er der disziplinlosen Truppe die Feinheiten des Feuerwehrberufes zu erklären. Doch diese hatten nur ihr Vergnügen im Sinn. Als dann am Schluss die Sirenen heulten war man sich aber wieder einig und der Schlachtruf ertönte: „Alle Mann zum Löschen!“ 
Den Abschluss des gelungenen Abends bildete „Andrea Berg“. Ursula Kasper kündigte die berühmte Sängerin an, denn der Turnverein hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um dem Publikum etwas ganz Besonderes zu bieten. Unter der Perücke und der entsprechenden Kleidung verbarg sich Günter Schubert, der den Saal zum Kochen brachte. Ihm gehörte die Bühne und er konnte erst nach einigen Zugaben den Saal verlassen. Er hatte sich, wie alle Akteure des Abends, den Orden redlich verdient. Die letzte Handlung Kaspers bestand darin, den Disc-Jockey Robert Harff auszuzeichnen. Dann wünschte sie allen noch viel Spaß beim anschließenden gemütlichen Beisammensein und einen guten Heimweg.

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