Projekt des Stadtteilbüros zählt zu den Preisträgern des Landeswettbewerbs Sozialer Zusammenhalt
Eine besondere Ehre wurde jüngst dem Stadtteilbüro Hattersheim am Main zuteil: Bereits Anfang November übermittelte Staatsminister Tarek Al-Wazir die frohe Kunde, dass das Projekt "Strickmob: Strickt für die Soziale Stadt" in Bezug auf den Hattersheimer Südring zu den Gewinnern des Landeswettbewerbs "Sozialer Zusammenhalt - Innovative Bürgerbeteiligung in der Sozialen Stadt" zählt. Am vergangenen Montag folgte nun die Überreichung des Preisgeldes in Form eines Schecks über 3.000 Euro. Zwischenzeitlich bereits angekommen war der zweite Bestandteil des Preises: Ein junger Birnbaum, der auch schon auf der Grünfläche an der Essbaren Siedlung hinter der Breslauer Straße 18-21 von Mitarbeitern der Hawobau und städtischen Gärtnern eingepflanzt worden war, freudig beobachtet vom Team des Stadtteilbüros. Eigentlich hätte es ein Apfelbaum werden sollen - diese waren jedoch akut ausverkauft. So wurde es nun ein Baum mit Kochbirnen, der auch schon erste Früchte trägt. Der Baum soll symbolisch für die zukünftige Entwicklung des Projektes stehen. "Es wächst ein stattlicher Baum heran, der üppige Früchte trägt", so Tarek Al-Wazir in seinem Schreiben an das Stadtteilbüro anlässlich der Auszeichnung.
Kreativität und Teilhabe
Insgesamt 19 Projekte reichten Bewerbungen für den Landeswettbewerb des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ein. Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Auslobers, der Servicestelle der Hessischen Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt, und weiteren qualifizierten Expertinnen und Experten suchte besonders innovative und nachhaltige Bürgerbeteiligungen in den Quartieren. Sechs Projektideen wurden letztendlich prämiert.
"Ganz besonders hat an Ihrem Projekt überzeugt, dass ein breites zivilgesellschaftliches Engagement und dessen Unterstützung von politischer Forderungen mobilisiert werden konnte", so Staatminister Al-Wazir. "Der kreativen Idee des Strick- und Häkelmobs Schal der Solidarität gelang es, vielfältige Beteiligung zu schaffen und niedrigschwellig Teilhabe zu generieren. Die entstandenen nachhaltigen Strukturen, die Sicherung der Arbeit des Stadtteilbüros, sind von Identifikation und Engagement geprägt."
Normalerweise hätte der Staatsminister den Preis während der Jubiläumsveranstaltung "20 Jahre Soziale Stadt" persönlich überreicht. Angesichts der Corona-Pandemie kamen nun Scheck und Urkunde per Post, und der Birnbaum wurde ebenfalls (zum damaligen Zeitpunkt etwas überraschend) angeliefert. Bürgermeister Klaus Schindling überreichte den Scheck mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro vor dem frisch gepflanzen Birnbaum, den bereits der "Schal der Solidarität" zierte, der 2012 entstanden war.
Schal der Solidarität
Mit der "Strickmob-Aktion" sollte vor acht Jahren für die Fortführung des Projekts „Soziale Stadt“ geworben werden, Fördergelder von Bund und Land sollten weiter fließen. Für die Zukunft der vielfältigen Integrations- und Jugendarbeitsprojekte des Stadtteiles konnte man sich engagieren, indem man einen 40 Zentimeter breiten und beliebig langen Wollstreifen strickte. Und wer nicht stricken konnte, durfte gerne Wollspenden beisteuern. Am 16. März 2012 wurden alle Strick-Einzelteile dann im Rahmen eines regelrechten "Strickmob-Events" öffentlichkeitswirksam zu einem riesigen Schal zusammengefügt. Auch Landtagsabgeordnete waren zu dieser Veranstaltung eingeladen, der Schal wurde schließlich an der Fassade des Südringtreffs aufgehängt.
Bürgermeister Schindling, Hawobau-Geschäftsführer Holger Kazzer sowie Heike Bülter und Eberhard Roth vom Stadtteilbüro zeigten sich allesamt hocherfreut über die Auszeichnung. Der Dank ging an alle, die dieses Projekt begleitet und auf beeindruckende Art und Weise für den Erhalt des Stadtteilbüros gekämpft haben, insbesondere auch an die Ideengeberin Ulrike Milas-Quirin, die der Schecküberreichung ebenfalls beiwohnte.
Den Kurzfilm über den Strickmob, der Teil der Bewerbung war, zeigt das Stadtteilbüro auf https://youtu.be/2bpLlpGxFuo.
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