Aus den Ausschüssen Anzahl der Betreuungsplätze in Kriftel zurzeit ausreichend

Entwicklungsplan für Kinderbetreuung: Kitaprogramm soll weiter ausgebaut werden

In der vergangenen Ausschussrunde legte Bürgermeister Christian Seitz den „Entwicklungsplan für Kinderbetreuung in Kriftel“ vor und führte dabei näher aus: „Die Anzahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in Kriftel liegt erheblich über der vom Main-Taunus-Kreis festgelegten Ausbaustufe. Gemäß den jeweiligen Betriebserlaubnissen für die fünf Kindertagesstätten in Kriftel und den räumlichen Kapazitäten reicht die Anzahl von 475 vorgehaltenen Betreuungsplätzen für Kinder über drei Jahren im Betreuungsjahr 2024/2025 locker aus, um den Betreuungsbedarf zu decken.“ Zwar würden sich die Betreuungsplätze aufgrund von Einzelintegrationen und fehlenden Fachkräften tatsächlich auf zirka 401 reduzieren, aber auch nach Berücksichtigung steigender Kinderzahlen durch Neubaumaßnahmen und Zuzug würden die vorhandenen Betreuungskapazitäten mittelfristig ausreichen, um alle Krifteler Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt zu betreuen, führte er aus.

„Auch wenn das Angebot reicht, um allen Kindern einen Betreuungsplatz anzubieten, kann es sein, dass einzelne Kinder nicht sofort mit Erreichen des dritten Lebensjahres einen Platz erhalten. Das liegt aber wie beschrieben nicht an der räumlichen Kapazität, sondern an der Verfügbarkeit von Fachkräften und einer steigenden Zahl von Kindern mit Bedarf auf Einzelintegration“, erläuterte Seitz den Sachstand im Ausschuss. Aktuell stehen 107 Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen oder in der Tagespflege zur Verfügung für Krifteler Kinder unter drei Jahren.

„Leider ist es aufgrund des allgemein bestehenden Fachkräftemangels zurzeit immer noch nicht möglich, in der Kindertageseinrichtung St. Vitus die zweite U3 Gruppe mit zwölf weiteren Betreuungsplätzen anzubieten“, so Seitz. Das Bistum Limburg habe aber in einem Gespräch mit der Gemeinde Kriftel signalisiert, noch 2024 - für die bereits im Frühjahr 2020 fertiggestellte Kindertagesstätte St. Vitus - das fehlende Fachpersonal einzustellen, damit die dort fehlenden Betreuungsplätze sukzessive vergeben werden können. Angefangen werden soll vorerst mit sechs Betreuungsplätzen, die dann zeitnah zu der vollen Betreuungsplatzgröße anwachsen soll.

Pädagogische Qualität bleibt zentrales Anliegen

„Neben der Quantität der Betreuungsplätze ist der Gemeinde Kriftel auch die pädagogische Qualität ein zentrales Anliegen“, wird im Entwicklungsplan dargelegt. Die Gemeinde habe mit den Trägern der Einrichtungen eine höhere personelle Ausstattung der Kitas vereinbart, als dies gesetzlich gefordert sei, so Seitz. „Diese Regelung kann jedoch nur umgesetzt werden, wenn genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Der Betreuungsschlüssel liegt etwa 20 Prozent über den gesetzlichen Mindestanforderungen, um die Betreuungsqualität zu steigern und Verwaltungsaufgaben zu erleichtern.“

Weiterer Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen

„Trotz des hervorragenden Betreuungsplatzangebotes in unseren Einrichtungen plant die Gemeinde die Betreuungsplätze im Bereich der Null- bis Dreijährigen im Rahmen ihres Kitaprogramms weiter ausbauen“, heißt es im Entwicklungsplan. „Geplant war in diesem Zusammenhang, mittelfristig das ehemalige Kita-Gebäude in der Bleichstraße niederzulegen und durch einen Neubau zu ersetzen, um es der Kita der Kinder(t)räume gemeinnützige GmbH als Ersatz für das derzeitige Kinderhaus zur Verfügung zu stellen. Die Planungen sind abgeschlossen und der Bauantrag wurde gestellt.“ Gleichzeitig habe die Gemeindevertretung entschieden, das Projekt zunächst zurück zu stellen, bis geklärt ist, dass seitens des Landes Hessen wieder ein Förderprogramm für den Kitabau aufgelegt wird.

Die Zeit soll nun dazu genutzt werden, auch alternative Standorte, wie gegebenenfalls im Gebiet „Krifteler Wäldchen“, zu prüfen. Auch der Bedarf soll entsprechend weiter beobachtet werden. „Fest steht, dass langfristig zur Deckung des zukünftigen Betreuungsbedarfs die Errichtung einer weiteren Kindertagesstätte notwendig werden wird“, so Bürgermeister Christian Seitz.

Um die Familien in Kriftel weiterhin zu unterstützen und zu entlasten, gewährt die Gemeinde Kriftel auch Kindern, die die Schulkindbetreuung in der Lindenschule Kriftel besuchen, eine Geschwisterermäßigung. Durch den Trägerwechsel zum Main-Taunus-Kreis zum 1. September 2022 müssen jedoch die Eltern den Zuschuss bei der Gemeindeverwaltung beantragen.

Für den Bereich der Schulkinderbetreuung bietet seit dem Schuljahr 2022/2023 der Main-Taunus-Kreis ein bedarfsgerechtes Angebot für die Lindenschule an. Auch in diesem Bereich werde es ab dem Schuljahr 2026/2027 ein Rechtsanspruch auf ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot geben. Seitz: „Deshalb hat der Main-Taunus-Kreis die Lindenschule so ausgebaut, dass räumlich eine Betreuung aller Schulkinder auch am Nachmittag möglich wäre.“

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