Den vorerst letzten sommerlich warmen Tag des Jahres hatte man sich glücklicherweise frühzeitig als Termin für die mittlerweile schon zwölfte Auflage der Main-Taunus-Klassik Oldtimerrallye ausgesucht: Bei strahlendem Sonnenschein ging es wieder pünktlich um 10.01 Uhr los auf dem Parkplatz am Hofheimer Landratsamt. Wobei: "Los" ging es bereits deutlich früher, denn die 130 teilnehmenden Fahrzeuge mussten ja bereits frühzeitig anreisen und tummelten sich Seite an Seite auf dem Gelände des Landratsamtes, neben den Besitzerinnen und Besitzern die Liebhaberstücke auf vier Rädern. Und wer so viel Leidenschaft für ein Hobby aufbringt, der kommt natürlich auch schnell mit Gleichgesinnten ins Gespräch, was die Wartezeit auf den Start angenehmer und kurzweiliger werden ließ.
Ab 10.01 Uhr startete nun jeweils zur vollen Minute ein neuer Bolide mit hochmotivierten Oldtimerfreunden an Bord auf die etwa 130 Kilometer lange Route, die auf halbem Wege zur Mittagszeit über das Restaurant "Merlin am Zauberberg" in Kelkheim führte und schließlich am Nachmittag bei der Zieleinfahrt an der Krifteler Konrad-Adenauer-Schule ihr Ende fand. Zu jedem teilnehmenden Fahrzeug wurde vor dem Schwenken der Startflagge eine kleine Anekdote erzählt, und unter dem Applaus der vielen Schaulustigen ging es dann mit Elan und gerne auch freudig winkend auf die Piste.
Das Motto der diesjährigen Oldtimerrallye „Main-Taunus Klassik“ stellte auch diesmal fest, dass es sich einmal mehr um eine "touristische, mit Roadbook geführte Oldtimertour durch den Main-Taunus-Kreis und die Region mit leichten Aufgabenstellungen für die Teilnehmer" handeln sollte. Mit dieser Maßgabe im Hinterkopf folgte das
- und genau das wurde auch erneut umgesetzt, bei recht schönem Frühherbstwetter und ohne Niederschlag, was die Fahrer diverser Cabriolets sicher zu schätzen wussten.
Der Überschuss der Benefizveranstaltung, die Spaß auch mit der Hilfe für Bedürftige verbinden will, kommt auch in diesem Jahr zu hundert Prozent den gemeinnützigen Projekten der Main-Taunus-Stiftung „Hilfe für Menschen“ zur Erfüllung ihres Stiftungszweckes zugute. Dort wird unverschuldet in Not geratenen Menschen möglichst unbürokratisch und schnell geholfen. Einnahmen generiert die Rallye unter anderem durch das Nenngeld: Pro Fahrer fallen 75 Euro an, für jeden Beifahrer weitere 55 Euro, zusätzliche Mitfahrer zahlen 15 Euro.
Experte am Mikrophon
Das Teilnehmerfeld war erneut auf 130 Fahrzeuge begrenzt, die Erstzulassung musste jeweils vor dem 1. Januar 2004 erfolgt sein. Zugelassen waren Fahrzeuge mit normaler Zulassung (schwarzes Kennzeichen, auch mit Saisonkennzeichen), mit Oldtimerzulassung (H-Kennzeichen) und mit Oldtimerkennzeichen (rote 07er-Nummer).
Unter Anwesenheit von Landrat Michael Cyriax, der Kreistagsvorsitzenden Susanne Fritsch und dem Landtagsabgeordneten Axel Wintermeyer wurden die Boliden mit jeweils einminütigem Abstand auf die Reise geschickt. Über einen Zwischenstopp zur Mittagszeit an der Augustinum Seniorenresidenz in Bad Soden ging es schließlich zum Zielpunkt, der Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel, wo das letzte Fahrzeug gegen 17 Uhr bejubelt wurde.
Auf der etwa 130 Kilometer langen Strecke dorthin mussten diverse Aufgaben bewältigt werden, wie zum Beispiel ein Quiz mit breit gefächerten Fragen zum Thema "Olympia": Wie viele olympische Medaillengewinner hat es laut offiziellen Aufzeichnungen seit 1896 gegeben? Und welcher Fahrzeughersteller hatte ein Modell namens „Olympia“ in seiner Modellpalette? Dass die Antworten im Multiple-Choice-Verfahren zur Auswahl standen, erleichterte die Grübelei ein wenig - und machte die Auswertung im Anschluss auch einfacher.
Alle Aufgaben waren spielerisch ausgelegt, zu großer Ernst oder übertriebener Ehrgeiz waren nicht gefragt. Das gemeinsame Vergnügen steht bei Main-Taunus-Klassik immer deutlich im Vordergrund.
Siegerehrung in Kriftel
In Kriftel angekommen, warteten die passionierten Oldtimer-Fans dann auf die Punkteauszählung und die Siegerehrung.
Den ersten Platz belegten Dirk und Dagmar Engelhardt mit einem Triumph Spitfire 1500 von 1977. Es folgten auf Platz zwei Christian Koeper und Eva Weissmann-Koeper mit einem VW Golf I Cabriolet von 1992. Den dritten Platz belegten Daniel und Lina Helfrich sowie Jacqueline Weigelt mit einem Mercedes Benz E 200 W 124 von 1994.
Als kreativstes Fahrzeug wurde der Wagen von Manfred Liebold prämiert, der seit zehn Jahre an der Rally teilnimmt. Sein Willys MB Jeep aus dem Jahr 1943 hat am 1944 an der Landung in der Provence teilgenommen, der Fahrer und sein Beifahrer Klaus Biermann trugen das passende Outfit.
Die jüngste Teilnehmerin (allerdings nur als Beifahrerin), Ida Babachev, war erst fünfeinhalb Monate alt.
Die vollständigen Ergebnisse sind im Detail auf www.main-taunus-klassik.de zu finden.
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